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Der 1963 veröffentlichte Il Gattopardo, Adaption des gleichnamigen Romans von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, ist dabei sicherlich einer seiner bekanntesten Filme und beschreibt die sich ändernden gesellschaftlichen, sozialen und politischen Gefüge Italiens zur Zeit des Risorgimentos, der Einheitsbewegung Italiens im 19.Jh, anhand des sizilianischen Adelsgeschlechts der Salinas. Im Mittelpunkt steht dabei der Fürst von Salina (Burt Lancaster), der scheinbar als einziger seiner Schicht zu erkennen vermag, dass die Tage für Seinesgleichen gezählt sind und das Bürgertum schon bald die Macht im Lande übernehmen wird.
In fast drei Stunden erzählt Visconti dabei die Geschichte rund um die Familie der Salina und brilliert dabei nicht nur mit einer genialen Detailtreue, sondern vermag es, den sich vollführenden Wechsel innerhalb der italienischen Gesellschaft glaubhaft anhand des Grafen von Salina zu zeigen. Wichtiges Stilmittel ist dabei natürlich eine eindeutige ikonografische Darstellung des Wechsels anhand der gezeigten Bilder, die, mögen sie auf den ersten Blick eine Welt des Reichtums und des Prunks zeigen, bei genauerem Hinsehen durchzogen sind von Makeln und Vanitas-Symbolen. Trotzdem ist der Film vor allem in optischer Hinsicht eine epische Wucht, der in einer Ballszene seinen Höhepunkt findet, die gut 45 Minuten lang ist. Doch ohne die Schauspieler, allen voran Burt Lancaster, dessen Figur im Film des öfteren als alter ego Viscontis beschrieben wird, würde Der Leopard seine Wirkung verfehlen. Lancaster hat man wohl nie besser gesehen als unter der Regie Viscontis und auch Alain Delon blüht als Neffe des Fürsten auf. In weiteren Rollen findet man dann solch bekannte Gesichter wie Claudia Cardinale, Giuliano Gemma oder Terence Hill.
Für jemanden, der den Film noch nicht gesehen hat, ist es sicherlich schwer, sich dieses Mammutwerk vorzustellen und auch meine paar Worte können die Brillanz des Films kaum widerspiegeln, sodass ich jedem Filminteressierten nur raten kann, sich Der Leopard anzugucken: 9,5/10
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