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Während der frühere Western davon geprägt war, dass sich ein Protagonist seinem Schicksal gestellt hat und getan hat, was ein Mann eben tun muss, hält mit Die glorreichen Sieben nun die Gruppe als Held Einzug in das amerikanische Kino und findet genreübergreifend großen Anklang. Speziell das Zusammentreffen der unterschiedlichen Charaktere macht den Reiz aus, erzählt doch jeder einzelne von ihnen - so sollte es im Idealfall sein - auch eine kleine Geschichte über sich selbst. Hier ist es so und man trifft die aus späteren Filmen bekannte Mixtur aus erfahrenen Revolverhelden, speziell Yul Brynners Charakter und wilden Jünglingen, kongenial verkörpert durch Horst Buchholtz in seiner Rolle als Chico, aus schweigsamen Gunslingern, besonders James Coburn, dem Steve McQueens Vin gegenübersteht, der immer einen markigen Oneliner auf den Lippen hat. Aber auch die Stimmung hat sich im Vergleich zu den vielen Frühwerken des Genres geändert. Die Zeit für Revolverhelden ist vorbei, die Leute werden sesshaft und so ist es auch nicht die Barmherzigkeit, die die Sieben dazu führt, den Bauern zu helfen, sondern die Alternativlosigkeit. Abgebrannt und ohne wirkliche Bestimmung kann sich niemand vorstellen, ein bürgerliches Leben zu führen und so nimmt man auch diesen Job an, selbst wenn er nur $ 20 einbringen wird. Einzig Chico ist noch nicht ganz verloren, was ihm in einer Schlüsselszene auch nahegelegt wird, wenn die Kehrseite des "Heldendaseins" zur Sprache kommt. Sicherlich wird der Film dadurch nicht zu einer großen psychologischen Studie, stehen doch diverse gut choreographierte Actionszenen im Vordergrund, bekommt aber Tiefgang und zeigt ein anderes Bild jener Cowboys, welches von nachfolgenden Filmemachern aufgegriffen wird. Sturges ist jedenfalls nicht nur eine wunderbare Kurosawa-Adaption gelungen, die dem japanischen Meisterregisseur selbst äußerst gut gefallen hat, sondern auch ein wunderbarer Western, der seinen Platz in der Filmgeschichte gefunden hat: 8,5/10.
1 Kommentar:
warum nicht:)
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