Dienstag, Dezember 18, 2007

La Mala Educación - Schlechte Erziehung

Mit La Mala Educación hat der spanische Meisterregisseur Pedro Almodóvar seinen bisher persönlichsten Film abgeliefert, drängen sich doch einige Parallelen zwischen der Figur des Enrique Godeds und Almodóvars Vita auf. So kann man davon ausgehen, dass die Geschichte in der Klosterschule teils autobiographisch ist, wie auch die Schaffenskrise Godeds in den 80er Jahren. Doch dieser Film ist noch viel mehr als nur eine simple Aufarbeitung von Erinnerungen. Erzählt auf drei Ebenen, ist La Mala Educación ein moderner Film Noir und spannender Thriller rund um menschliche Gelüste und Abgründe, der sein Publikum bis zum Ende im Unklaren lässt und es mit einem fulminanten Ende voller Melancholie konfrontiert. Die Story an sich ist jene: Enrique Goded ist ein gefragter Regisseur, der sich jedoch in einer Krise befindet, als sein alter Schulkamerad Ignacio (Gael Garcia Bernal) auftaucht und ihm ein Drehbuch zeigt, welches zum Teil auf ihren Kindheitserinnerungen beruht. So handelt die Geschichte von den Tagen in der Klosterschule, wie sie von den Geistlichen missbraucht wurden, sich lieben gelernt haben und wie es Ignacio nach der Trennung ergangen ist. Aufgrund der komplizierten Erzählweise und den fließenden Übergängen ist es für den Zuschauer manchmal nicht einfach, sich zu Recht zu finden. Stellenweise kommt man sich für einen Moment verloren vor, bis man realisiert, auf welcher Ebene wir uns gerade befinden. Vielleicht hätte Almodóvar dies etwas geschickter lösen können, kann man ihm doch ansonsten kaum Vorwürfe machen. Die Story ist durchdacht, teilweise bitterböse aber vor allem spannend bis zum grandiosen Ende, ist doch vor allem das Spiel Ignacios kaum zu durchschauen. So gilt das Lob hier hauptsächlich Gael Garcia Bernal, der dank seines amivalenten und durchdringenden Spiels im Gedächtnis bleiben wird. Garantiert kein Film für zwischendurch, belohnt er jedoch den aufmerksamen Zuschauer für sein Mitdenken. 08/10

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