Die Italiener waren echt kreative Leute, zumindest wenn es darum ging, ihren Siebziger Jahre Sleazegranaten Filmtitel zu verpassen.
Auf Deutsch ist es "Die Bestie mit dem feurigen Atem", auf Italienisch "L'Iguana dalla lingua di fuoco" was so viel wie "Der Leguan mit der Feuerzunge" übersetzt heißt. Klingt doch schon einmal beeindruckend. Leider entpuppt sich das finale Filmprodukt jedoch als viel konventioneller als erwartet. Angesiedelt im tristen Dublin, handelt der Film von dem Schweizer Botschafter Sobiersky, der in seinem Kofferraum eine tote und entstelle Leiche gefunden hat. Die Bestie hats getan und nun beginnt das muntere Ermitteln, wer für diese grausame Tat verantwortlich ist. Nebenbei beißen noch weitere Personen aus dem Umfeld des Diplomaten ins Gras und die Polizei ist sich sicher, der Täter muss nah m
it dem Botschafter zu tun zu haben. So schleust sich ein harter Cop in die Nähe der Familie ein, legt dabei die schöne Botschafterstochter flach, denn Sleaze gehört ja schließlich zur Hauptrezeptur des Giallo-Genres und stakst sonst lustig über die Leinwand. Wie man merkt, der Film ist nicht so wirklich doll. Das beginnt schon damit, dass das Drehbuch es versäumt hat, irgend einen Protagonisten zur Identifikationsfigur auszuerkoren. So geht einem das Schicksal der Darsteller eigentlich am verlängerten Rückgrat vorbei. Auch auf gescheite Spannungsmomente muss der fachkundige Zuschauer verzichten. Wenn der Mörder mal in Aktion tritt, erschrickte nicht nur das Publikum, sondern wohl damals auch der Cutter. Anders ist die holprige Inszenierungsweise nicht zu erklären. Immerhin muss man auf absurde Plottwists verzichten und bekommt einen ausgezeichneten Score von Stelvio Cipriani serviert. Das tröstet zwar etwas, hilft dem Film aber auch nicht so viel weiter. 05/10 mit der Gewissheit, dass es da noch wesentlich schlechtere Genre-Auskopplungen gibt.
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