Wenn in einem Film zwei komplett gegensätzliche Charaktere aufeinanderstoßen, ist wenigstens schon einmal der Grundstein für ein recht vergnügliches Treiben gelegt. Handelt es sich dabei auch noch um einen so attraktiven Blickfang wie Ornella Muti, die es mit dem grobschlächtigen
Adriano Celentano zu tun bekommt, so wird das Ganze noch interessanter. So ist
Der gezähmte Widerspenstige sicherlich auch mit die beste Auskopplung aus Celentanos Filmographie, treffen hier doch einige glückliche Faktoren aufeinander. Es beginnt mit seiner Rolle: So verkörpert der markante italienische Sänger einen zurückgezogen lebenden Bauern, der von seiner Umwelt nicht viel mitbekommen will. Auch mit Frauen hat er nicht viel am Hut, behindern sie einen doch nur bei seinem Tageswerk. Ein jeder, der sich ihm annähert, wird auch gleich mit deftigen Verbalattacken in seine Schranken gewiesen. Elias, so der Name des sympathischen Zeitgenossens, Lebensablauf ändert sich aber schlagartig, als die attraktive Lisa (Ornella Muti) aufgrund einer Autopanne vor seiner Haustür steht. Nur widerstrebend gibt er ihr Obdach. Irgendetwas scheint Lisa aber an Elia zu faszinieren, denn egal wie sehr dieser das Ekelpaket
heraushängen lässt, sie versucht weiter störrisch an seinen weichen Kern zu gelangen und so bezieht der Film seine Dynamik und komischen Momente aus der Interaktion von Celentano und Muti, die sich einen wunderbaren Schlagabtausch auf der Leinwand liefern. Da werden sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf geworfen und immer wenn man denkt, jetzt habe es Lisa geschafft, windet sich Elia noch einmal aus der Umklammerung heraus. So wie es den Schauspielern scheinbar Spaß gemacht hat, in ihre Rollen zu schlüpfen, so viel Freude hat auch der Zuschauer an der deftigen und selbstironischen Inszenierung, in der Celentano sein chauvinistisches Image gekonnt auf die Schippe nimmt. Abgerundet wird dies durch die markige deutsche Synchronisation und einigen Musikeinlagen Celentanos. Da stört es auch wenig, dass der Film trotzdem etwas zu lang geraten ist und teilweise auch zu klamaukig geraten ist. Spätestens dann, wenn die bezaubernde Ornella leichtbekleidet über die Leinwand stolziert, sieht man über diese Makel sowieso hinweg.
La dolce vita. Dem alten Shakespeare hätte es vielleicht auch gefallen, wenn er sehen könnte, was die Italiener aus seiner Vorlage gemacht haben. 7.5/10
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