Sind wir doch einmal ehrlich. Auf einen Film mit transformierbaren Aliens hat die Welt nun wahrlich nicht gewartet. Schon gar nicht auf jene Adaption einer Cartoon-Serie aus den 80er Jahren, in der zwei Roboter-Alienarten auf der Erde ihren Kampf austragen und dabei nahezu jede Gestalt eines technischen Gerätes annehmen können. Es klingt also reichlich sinnfrei, was da auf den geneigten Zuschauer in den kommenden zwei Stunden einprasseln wird, doch nach seinem Kinobesuch wird er mit großer Wahrscheinlichkeit den Saal mit erheiterter Mine verlassen. Ja, dieser Film ist total sinnlos, infantil und überflüssig. Das gute ist, dass sich die Produzenten, u.a. Steven Spielberg, und Regisseur Michael Bay darüber im Klaren sind und dies durch eine herrlich selbstironische Inszenierung verdeutlichen. Auch die Sorge, man würde hier einen CGI-Overkill erleben, kann insofern eingedämmt werden, als dass der Film über weite Strecken wie eine Mixtur verschiedener Genre daherkommt und die menschlichen Akteure so zu genügend Screentime gelangen. Sicher, Michael Bay wäre nicht Michael Bay, wenn er nicht schon zu Beginn für ordentlich "Bumms" sorgen würde und erst einmal ein ganzes US-Armeelager zerstören lässt, doch danach scheint erst einmal eine gut balancierte Coming of Age-Geschichte die Vorherrschaft zu haben und wir lernen die späteren Hauptakteure des Films kennen. Immer wieder gibt es natürlich Zwischenschnitte zum "Mysterypart" rund um den Überfall und so nimmt das Geschehen langsam seinen Lauf, bis schließlich die gesamte Bande der guten und bösen Transformers auf der Erde eingetroffen ist. Doch auch jetzt ist das Gezeigte noch meilenweit von Ernsthaftigkeit entfernt. Zwischendurch ist jedoch weiterhin Raum für einige Gags, Seitenhiebe in Richtung der alten Serie und genügend Zeit um in Erinnerungen zu schwelgen. Wie es sich für eine Hochglanzproduktion dieser Art gehört, schlüpfen die Transformers natürlich nicht in irgendwelche Fortbewegungsmittel und so kann sich besonders der männliche Zuschauer an schönen Autos und noch schöneren Darstellerinnen sattsehen. Doch irgendwann ist es auch an der Zeit, in die Schlacht zu ziehen und so setzt besonders zum Ende das prognostizierte CGI-Gewitter ein, was zwar überaus gut anzusehen ist, bieten die Jungs von ILM hier doch die besten Effekte der letzten Jahre an, aber auf die Dauer dann doch leicht ermüdend wirkt. Dies ist übrigens mein größter Kritikpunkt, neben der dann doch deutlich überzeichneten Figur des Sector 7-Wichtels, die dann zuviel des Guten ist. Ach ja, fasst hätte ich es vergessen: Natürlich darf man auch in diesem Film nicht auf die Bay'schen Sonnenuntergangsszenen in epischer Breite verzichten. Die spiegeln dann auch quasi den ganzen Film wieder: Sehen überaus stylisch aus, sind aber eigentlich total überflüssig. Aber hey, ich habe in diesem Sommer jedenfalls keinen wirklich unterhaltsameren Film gesehen. 8/10 und dazu stehe ich auch!
Why Marvel's What If...? Is Ending After Three Seasons
vor 12 Stunden
2 Kommentare:
Schicke Review, ich war allerdings von dem Film noch begeisterter und würde locker 9 bis 9,5 vergeben.
Ich steh einfauch auf Bay, ich mag die die Optik die so überstylisch ist, man kann sich einfach nicht satt sehen, an den Bildern.
Und die Story war doch auch okay, dank der Selbsironie, aber das hast du ja schon alles geschrieben :D
PS:
Schön dass man hier jetzt auch Kommentieren kann =)
Nachdem wir bei "Death Proof" und "Simpsons" leichte Differenzen hatten, sehe ich, dass wir uns bei "Transformers" mal sehr einig zu sein scheinen!
Schöner Text, btw!
Jay
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