Montag, Oktober 13, 2008
Todeskommando Panthersprung
Wenn Robert Aldrich gewusst hätte, was er mit seinem The Dirty Dozen auslösen würde, vielleicht hätte er das Werk dann eher nicht abgeliefert, denn schon kurz nach seinem Erscheinen waren unter anderem die sympathischen Südländer fleißig dabei, ihre eigenen Plagiate auf den Markt zu werfen und Todeskommando Panthersprung ist einer dieser italienischen Kriegsklopper, die mit bescheidenem Talent, noch weniger Budget aber mit ganz viel Herz entstanden sind. In diesem Reißer von Onkel Parolini, liefern sich Gianni "Sartana" Garko und "Mad" Klaus Kinski ein Duell aber das auch eher am Rande, denn zu Beginn geht's erstmal darum, die Hasardeure für eine amerikanische Sondermission zusammen zu suchen. Wirkliche Profis werden nicht genommen, hat man als Zuschauer den Eindruck, aber stören tut's auch niemanden und so geht's los, um in einer italienischen Villa einen Geheimplan der Nazis zu klauen, die natürlich vom Kinski Klaus bewacht wird. Wie üblich, wandelt der Film irgendwo zwischen zwei Extremen und man kann sich nie ganz sicher sein, ob man es hier mit einem richtigen ernsten Actioner zu tun hat oder einer billigen Satire, denn während in der einen Szene noch Widerstandskämpfer fachmännisch exekutiert werden, tanzen danach schon wieder die GIs als kleine Fred Astaires durch die Schlafstuben, um sich ein wenig später mittels Trampolin und Spezialbaseball der bösen Nazis zu entledigen. Der geneigte Leser erkennt an diesen Zeilen, dass die Soldaten mit Gadgets ausgestattet sind, die einen James Bond vor Neid erblassen lassen würden. Fans der italienischen Filmkunst jenseits von Neorealismus und Co. klatschen dabei jedoch gröhlend in die Hände, denn das Treiben auf dem Bildschirm ist stets unterhaltsam und sei es auch nur, um Klaus Kinskis Treiben zu beobachten, der hier einen fiesen SS-Offizier abgibt und sich in der Rolle anscheinend ganz wohl gefühlt hat. Einzig ein wenig Sleaze fehlt, um das Italo-Feeling komplett abzurunden aber auch so gibt es noch, mit doppelt zugedrückten Hühneraugen, 5,5/10. Da macht es Spaß, total subjektiv zu sein. ;)
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