Eingefleischte Fans wissen es ja schon länger: Zieht der Dicke in die Wildness, hilft dem Zuschauer nur ein Filmriss. So ist es gar kein gutes Omen, dass einer von Seagals vielen DTV-Knallern, in diesem Fall Out of Order.. ähh Reach, ausgerechnet mit ihm im Wald beginnt. Aber es ist wahrlich herzzerreißend, wie sich unser Steven um den armen verletzten Vogel kümmert und wenig später erfahren wir weiter, dass er nicht nur nen Vogel hat, sondern als Wildhüter irgendwo in Polen... ähh Kanada in seiner Blockhütte hockt und seiner polnischen, jugendlichen Brieffreundin tolle Verschlüsselungscodes beibringt. Doch damit nicht genug, in Wirklichkeit scheint er auch noch ein Ex-Geheimagent zu sein und zu allem Überfluss wird nun auch noch seine kleine Freundin in Polen von gar finstren Menschenhändlern verschleppt. Da kann unser Seagal natürlich nicht weiter in der Hütte hocken, zumal er ja schon genug Fett angesetzt hat und so eiert er hurtig nach Polen, um die Kleine zu finden. Vorher gabs natürlich noch nen kurzen Schlagabtausch mit seinen alten Geheimdienstkumpeln. Irgendwie wollen sie ihn umbringen aber da im Drehbuch dafür nicht viel Platz ist, gibts auch keine Fakten. Die schlichte Info: Geheimdienst = böse Jungen, reicht ja auch, um den Film zu kapieren. Im hübschen Polen angekommen, stapft Herr Seagal dann auch die restliche Spieldauer durchs Bild und "ermittelt". Eigentlich ist das alles eine Anhäufung von großen Zufällen und Unwahrscheinlichkeiten aber es kommt, wie es kommen muss. Irgendwann bekommen die anderen bösen Buben, sprich die Menschenhändler, was auf die Schnauze. Wie schon weiter oben erwähnt ist der Steven auch nicht mehr so fit, sodass man durch schnelle Schnitte seine Langsamkeit überspielen möchte. Sieht scheiße aus und klappt nicht. Die Fights können wir also schon einmal vergessen. Das scheint auch der Regisseur gewusst zu haben, deshalb gibts nicht wirklich viele davon. Das große Highlight des Films ist dann die Puffballerei, in der inszenatorisch perfekt mit Slowmotion und Seagals ganzem Talent gerarbeitet wird. Da hier schon die ganze kreative Energie verbraten wurde, sieht das eigentliche Finale dann wieder total lahm aus: Seagal und der böse Bube, beide mit ungefähr gleich wenig schauspielerischem Talent gesegnet, kämpfen mit Schwertern gegeneinander. Klingt interessant? Ich sage nur: schnelle Schnitte. Seine ganzen Bewegungsabläufe sind nur noch so geschmeidig wie die eines Nilpferdes, und so wirkt auch das Ende mehr als lächerlich. Der Film ist echt nur noch für beinharte Fans geeignet, denn solch actionarmen und langweiligen Kram, der versucht durch eine "Story" zu glänzen, kann man nur schwer ertragen. Er bekommt von mir auch deshalb 3 Punkte, weil ich weiß, dass Mr. Seagull noch schlechtere DTV-Filme abgeliefert hat.
"Outbreak" Trailer
vor 15 Minuten
7 Kommentare:
Herrliche Kurzkritik. Klingt nach'm Knaller! Sag' mal, ist dir der Spruch zu Anfang selbst eingefallen?*gg*
Jay
Ja, ich hab für den Spruch aber auch stundenlang nachdenken müssen.
LOL, sehr witzig geschrieben!
Ich hab mich ja bereits Mitte der Neunziger von Seagal-Filmen (und all den anderen B-Movie Hau- und Prügelheulern) verabschiedet. Ist aber schon faszinierend, dass es Seagal nunmehr in der dritten Dekade noch immer schafft, mit der gleichen Selbstjustiznummer genügend Geld zur Finanzierung seiner "Werke" zusammenzubekommen.
Haha, geile Review, bzw. "Kurzkritik"^^
Hab den Film auch gesehen, hatte allderings keinen bock bis 2 auf zubleiben, folglich gabs nur die cut-fassung. Denke aber nicht das die Uncut den aufgewertet hätte... fand den auch lausig^^
Das dachte ich mir schon, Frankie!
"Mr. Seagull" LOOOOL, wenn es der Insider ist, für den ich es halte!
@ Jochen: Segal ist wie Unkraut. Aber ich verstehe auch nicht, wie er mit der immergleichen Selbstjustiznummer in Kombination mit diesem unsäglichen Ököeinschlag Geld verdienen kann. Aber naja...
@Jay
Es ist genau dieser Insider. ;)
Irgendwann wird auch noch "Gap in One"-Verwendung finden.
@ Frankie:
LOOOOOL, ich kann nicht mehr! Vielen, vielen Dank:)
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