Donnerstag, August 09, 2007

Per Anhalter durch die Galaxis

Es ist immer ein schwieriges Unterfangen beliebte Romane adäquat zu adaptieren. So kann man nie alle Details auf die Leinwand bannen und es erst recht nicht alle Fans zufriedenstellen. Mit diesen Problemen muss auch The Hitchhiker's Guide to the Galaxy kämpfen und selbst mir, der die Vorlagen gar nicht kennt, fällt auf, dass das Gesamtprodukt nicht vollständig überzeugen kann. Alles beginnt mit der Vernichtung der Erde. Dort, wo manch ein Film endet, beginnt dieses Abenteuer erst. Der Grund für die Auslöschung millionenfachen Lebens ist der bau einer interstellaren Schnellstraße. Ein Fakt, der auch Arthur Dent (Martin Freeman) bekannt vorkommen dürfte. Sollte doch auch sein Haus aufgrund eines Straßenbauprojektes abgerissen werden, bevor die Erde explodiert ist. Duplizität der Ereignisse kann man es also nennen oder aber auch einen verdammt absurden Humor. Doch damit muss sich der Zuschauer in den nächsten 100 Min. arrangieren, wird er doch noch mit ganzen anderen Situationen und Gestalten konfrontiert werden. Kehren wir aber erst einmal zu Arthur zurück. Dieser wurde glücklicherweise von seinem außerirdischen Freund Ford (Mos Def) in letzter Sekunde gerettet und nun reist man per Anhalter durch die Galaxis und landet versehentlich auf dem Raumschiff des Präsidenten der Galaxis. Dort trifft er dann nicht nur auf seine große Liebe von der Erde, sondern auch auf den Präsidenten himself: Zaphod Beeblebrox. Jener ist gerade auf der Suche nach der alles entscheidenen Antwort der Galaxis und wird seinerseits von einer Horde Vogonen gejagt, da er das angebliche Opfer einer Entführung ist. Die Story klingt kompliziert und überladen? Ist sie auch! Doch erstaunlicherweise funktioniert diese Ansammlung von Kuriositäten über weite Strecken der Laufzeit. Es gibt viel zu Schmunzeln und zu Lachen und besonders die herrlichen Kommentare des Erzählers zählen zu den wahren Highlights. Leider erklärt man zu wenige Insiderwitze des Originals und so verstehen Außenstehende z.B. die Bedeutung der Handtücher überhaupt nicht. Vielleicht hätte man sein Augenmerkt eher darauf legen sollen, anstatt noch mehr Subplots einzufädeln - in dem Zusammenhang sei nur Humma Kavula erwähnt - die dem Film den Rhythmus rauben. Mit eben jenem hat er im Mittelteil oftmals zu kämpfen und so erscheint manch Gezeigtes auch recht dröge und uninteressant. Glücklicherweise fängt man sich zum Ende noch einmal und auch den Auftritt des Weltenbauers sollte man nicht verpassen. Natürlich gehört auch Marvin, Zophods manisch depressiver Roboter erwähnt, der eindeutig mein Favorit des Films ist. Ich hab diesen Kerl einfach in mein Herz geschlossen. 07/10

3 Kommentare:

Jay hat gesagt…

Du manisch- depressiver Frankie;)
Schöne Review, auch wenn sie weiter von meinem Geschmack nicht entfernt sein könnte. Zieh 6 Punkte ab und wir könnten uns einig werden. Sicher, ich kenne die Vorlage nicht, aber ein Film sollte auch ohne solch Vorwissen (wenigstens begrenzt) funktionieren. Selten so schlechten, humorlosen Quark gesehen!

Jay

Anonym hat gesagt…

Na na na, so schlecht war er auch nicht, fand ihn auch nicht so gut, aber soooo schlecht?^^
Der Roboter war halt schon genial, man hat ihn nur viel zu selten gesehen...
Ich finde es könnte einen Film nur mit Marvin geben =)

Jay hat gesagt…

Sagen wir es so: Marvin ist ausschlaggebend dafür, dass der Film wenigstens einen Punkt ergattern konnte. Mochte den Roboter nämlich auch! Ansonsten ein totaler Reinfall! Sorry ;)