Sonntag, März 29, 2009

Der Tod sagt Amen


Jeder fing einmal klein an, was in Italien ungefähr so viel bedeutete, als dass man sich seine ersten Sporen mit Italo-Western verdienen musste. Auch Sergio Martino, der dem geneigten Leser sicherlich aufgrund seiner erstklassigen Gialli ein Begriff ist, drehte anno 1969 eine dieser staubigen Pferdeopern, genauer gesagt Der Tod sagt Amen mit Anthony Steffen in der Hauptrolle. Im Grunde darf man ein wenig froh sein, dass Martino schon kurz nach diesem Film andere Genres für sich entdeckte und erst Jahre später mit Mannaja zum Western zurückkehrte, denn dieses Frühwerk aus seiner Karriere krankt an mehreren Stellen und ist, so viel sei an dieser Stelle schon gesagt, nur etwas für den echten Westernfanatiker. Die Story dreht sich um das ungleiche Duo Arizona (Anthony Steffen) und Zwei-Flaschen-Whiskey, die eigentlich nur ihre Ruhe haben wollen aber plötzlich steckbrieflich gesucht werden und unangemeldeten Besuch von diversen Pistoleros bekommen. Pech für die bösen Buben, dass Arizona ein Meister im Umgang mit dem Colt ist, doch nach einer Barschlägerei geht er KO und landet hinter schwedischen Gardinen. Sehr schnell stellt sich heraus, dass das alles ein perfider Plan von Chico, einem mexikanischen Banditen, war, der einen örtlichen Großgrundbesitzer überfallen will, der früher von Arizona beschützt wurde. Doch Arizona ist ein cleveres Bürschen und entkommt dem Galgen mit einem Trick und nachdem sein Kumpel Whiskey von Chico misshandelt wurde, sinnt er Rache und verfolgt den Fiesling. Anthony Steffen war sicherlich der B-Star unter den Italo-Western-Darstellern und teilweise sind seine Filme eine richtige Lotterie, denn eine wirklich gute Leistung ruft er nicht immer ab. Das ist auch ein Problem in Der Tod sagt Amen. Hier stapft der gute Steffen meist recht träge über die Leinwand, zieht dabei immer dasselbe Gesicht und man spürt doch eine gewisse Lustlosigkeit. Sicherlich gehört der Film noch zu den härteren Vertretern seiner Zunft aber wo andere Regisseure mit Einfallsreichtum und Cleverness ihre recht eindimensionalen Stories aufgepeppt haben, bleibt Martino hier seiner Formel stur. Das ist im Grunde auch nicht schlecht aber leider ist die Geschichte an sich einfach nicht spannend, überraschend und fesselnd genug, um mit den anderen Sergios konkurrieren zu können. Schade, dass solche Szenen, wie die Befreiungsaktion vom Strick, nicht zahlreicher eingebaut wurden. Dafür verfällt die deutsche Fassung, wenngleich ich denke, dass es aufgrund der Charaktere eh so gewollt war, teilweise in ein Ungleichgewicht aus Ernsthaftigkeit und Anflügen von Geblödel. Von manch total irrationalem Verhalten der Akteure will ich erst gar nicht anfangen. Fans freuen sich nichtsdestotrotz so viele bekannte Gesichter zu sehen und auch die attraktive Rosalba Neri lässt sich auf der Leinwand blicken. Ein durchaus unausgewogenes Filmchen. Nur für Liebhaber zu empfehlen oder lieber gleich Mannaja gucken: 5,5/10.

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