Donnerstag, März 12, 2009

Keinohrhasen

Keinohrhasen, das war der deutsche Filmhit des Kinojahres 2008, und der Film hat dann auch eine ganze Nation gespalten. Während die Fans die Kinos in Massen belagerten, fasste sich der Rest an den Kopf, angesichts der Tatsache, mit welch einer aufgewärmten Formel hier das große Geld gemacht wird. Getreu des typischen RomCom Aufbauplanes finden hier zwei Personen zueinander, die gegensätzlicher nicht hätten sein können: Da haben wir auf der einen Seite den skrupellosen Klatschreporter Ludo (Til Schweiger), der für eine gute Story alles riskiert und die Frauen reihenweise flachlegt und auf der anderen Seite die biedere Anna (Nora Tschirner), die als Kindergärntnerin nicht gerade das begehrenswerteste Objekt darstellt. Wie es der Zufall so will, bzw. das Gerichtsurteil gegen Ludo, muss dieser Sozialstunden in eben jenem Kindergarten abhalten und wieder meint es das Schicksal nicht gut zu ihm, haben die beiden, also Anna und er, auch noch eine gemeinsame Vergangenheit aus Kindertagen und daher lässt Anna Ludo ein wenig leiden. Doch dieser arrangiert sich dann doch recht schnell mit der Arbeit mit den Kindern und natürlich kommen sich die beiden auch näher, obwohl das Drehbuch noch die obligatorischen Hindernisse bereithält, bevor das Happy End komplett ist. Die Geschichte ist Schema F, schon nach fünf Minuten ist klar, wie der Hase läuft und trotzdem fliegen so viele Menschen auf den Film, warum? Er bietet allerlei deutsche Stars, die mal mehr und mal weniger geschickt in Szene gesetzt sind - Jürgen Vogel fällt mir hier als einziges positives Beispiel ein - und natürlich wird in einer deutschen Komödie von Natur aus etwas offenherziger mit Themen wie Sex umgegangen aber warum das dann in teils megaplatten Dialogen enden muss, wissen wohl nur Schweiger und die Drehbuchautoren. Die restlichen Gags entstehen dann großteils aus dem ungleichen Paar Anna und Ludo und dem Versuch, die deutsche Medienlandschaft durch den Kakao zu ziehen. Dass da teilweise mit dem Dampfhammer raufgeschlagen wird, macht die Sache dann nur bedingt witziger. Wer eine Disposition für jene Art Film hat, primär sind es dann wohl auch Frauen, den stört das alles natürlich wenig und ja, dann funktioniert der Film auch und eignet sich für verregnete Sonntage aber auch nicht für viel mehr. 05/10

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