Samstag, August 09, 2008

Bichunmoo

Es hätte ein Film von epischer Größe werden können, eine Geschichte von Shakespeare'scher Dramatik und am Ende bleibt vor allem eine Erkenntnis haften: Nur der Wille allein reicht nicht. Das mag jetzt hart klingen aber wie immer steckt der Teufel im Detail, nur hier sind die Details recht groß geraten. Der Vergleich mit dem "ollen" William scheint an dieser Stelle auch gar nicht so abwegig, geht es doch auch in Bichunmoo um große Liebe, Macht und Rivalitäten, die schlußendlich das Gesamtbild aus dem Gefüge bringen. Doch dieser koreanische Mix aus Fantasy-, Liebes- und Historienfilm schafft es nicht, die ganzen Ingredenzien auf einen Nenner zu bringen. Die Story kann man knapp wie folgt beschreiben: Ein Waise verliebt sich in die Tochter einer angesehenen Familie. Jene muss jedoch eine Ehe mit einem Mann eingehen, den sie nicht liebt. Nichtsdestotrotz hängt ihr Herz an dem Waisen, der jedoch vom Vater der Angebeteten gestellt wird. Was folgt ist Rache, Konfusion und am Ende die große Tragödie, inkl. einem unehelichen Sohn und all jenem, was sonst noch gut ist für einen handfesten Skandal. Im Grunde also eine ansprechende Geschichte, wenn es da nicht eklatante Schwächen auf der Narrationsebene geben würde. Es mag, das möchte ich nicht verleugnen, eventuell auch an den westlichen Sehgewohnheiten liegen, dass manch Szene nicht sofort zu verstehen ist, doch merkt man nichtsdestoweniger, dass eindeutig Schlüsselszenen zu fehlen scheinen, die etwas Licht ins Dunkel gebracht hätten. So sind aktuell einige Entscheidungen der Protagonisten kaum nachzuvollziehen und besonders in der Mitte des Filmes darf man sich verloren vorkommen, da sich hier die Ereignisse überschlagen. Erst zum Ende hin, fällt einem das Einklinken wieder leichter. Schade, dass man so viel Atmosphäre in den Sand gesetzt hat. Immerhin sind die Kampfszenen standesgemäß in Szene gesetzt und Martial Arts-Freunde kommen auch ihre Kosten. Stimmig sind auch die ruhigen, gefühlvolleren Szenen, die von einem sehr schönen Score unterlegt worden. Sicherlich ist auch dann nicht alles perfekt, wenn man die großen Storyschwächen hätte ausbügeln können aber immerhin wäre das Bild dann stimmiger gewesen. So verbaut man sich hier eindeutig eine bessere Note: 5,5/10
P.S. Die Exposition kapier ich noch immer nicht wirklich.

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