Sonntag, August 03, 2008

Land of the Dead

Anno 1968 ließ er zum ersten Mal die Zombies tanzen und avancierte spätestens mit seinen beiden berüchtigten Fortsetzungen zum Godfather of Zombianism. Die Rede ist natürlich von George A. Romero und lang war es ruhig um seine Person, bis er 2005 erneut die Bühne des Grauens betreten hat - wahrscheinlich nicht ganz unmotiviert durch den beachtlichen Boxoffice-Erfolg des Dawn of the Dead-Remakes. Wie dem auch sei, wird in Land of the Dead die Geschichte konsequent weitergesponnen und die Menschheit lebt inzwischen in "trauter" Zweisamkeit mit den Zombies. Ab und zu startet man zu nächtlichen Ausflügen zwecks Nahrungsmittelbeschaffung, während die restliche Bevölkerung in eingezäunten Gebieten wohnt, strikt unterteilt in jene die Geld besitzen und jene, die es nicht tun. Eine leicht revolutionäre Aura durchzieht deshalb die verkommenen Gässchen, just in diesem Augenblick, wo die Zombies beginnen, eine gewisse Intelligenz zu entwickeln und sich zu organisieren. Auch sie zieht es in Richtung Zivilisation, besonders in Richtung des illuminierten Hochhauses, welches von der wohlhabenden Schichte frequentiert wird und an dessen Spitze der sympathische Dennis Hopper sitzt, der aber während des Filmes nicht viel mehr zu tun hat, als möglichst bös in die Kamera zu gucken. Auch hier bleibt sich Romero also treu und impft seinem Film die gewohnte Prise Gesellschaftskritik ein, wenngleich das Wort Prise hier vielleicht etwas untertrieben zu sein scheint. Man könnte auch anführen, dass das Publikum die Moral von der Geschichte mit dem Vorschlaghammer vorgesetzt bekommt, denn dieser Aspekt ist wahrlich omnipräsent. Weniger wäre hier mehr gewesen, denn so wirkt das Ganze nicht nur aufgesetzt, sondern auch im Kontext mit dem Restlichen wie ein fauler Kompromiss. Umrahmt wird jene Szenerie nämlich durch Gewalt und Action aller Orten. So kommt auch der geneigte Genrefan auf seine Kosten, wenn die Untoten an Leichen knabbern, mit Gedärmen spielen oder ihren Kopf verlieren. Den Unterhaltungswert kann man hier sicherlich nicht abstreiten, denn inszeniert ist das Ganze auf hohem Niveau und die Dynamik kann sich auch sehen lassen. Dem modernen Actionfilm wurde eindeutig Tribut gezollt. Abzüge in der B-Note gibt es dann auch für den Cast, der zwar namhafte Personen aufweisen kann, u.a. Hopper, Asia Argento oder John Leguizamo, aber im Grunde austauschbar ist, da ein bleibender Eindruck nicht gewonnen werden konnte. Das finale Urteil ist dementsprechend ein wenig zwiegespalten. Positiv ist sicher zu erwähnen, dass es Romero nicht verlernt hat und was Effekte, Grundstory und Verwandtes angeht, auf der höhe der Zeit ist. Andererseits ist seine Zurschaustellung des Zivilisationsverfalles und der Appell für friedliche Koexsitenz so stark aufgesetzt, dass es im Gesamtkontext recht unrund wirkt. Das Übrige erledigen dann die Schauspieler. Somit nur ein Platz im oberen Mittelfeld. 6.5/10

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