Erneut darf man sich, angesichts der Kreativität des Verleihs, über einen deutschen Kinotitel wundern. Da wird der Film
Ti Lung - Das blutige Schwert der Rache lautmalerisch angekündigt und im Nachhinein fragt man sich, wo denn überhaupt das Rachemotiv geblieben ist? Vielleicht hat man e
s in der Post-Produktion vergessen. Abgesehen von dieser Nichtigkeit, haben die Shaw Brothers hier einen actiongeladenen aber dann doch auch recht mittelmäßigen Film abgeliefert, der Eastern-Fans verzücken wird aber wahrlich nicht als Aushängeschild des Genres fungiert. Erzählt wird die Geschichte eines Namenlosen, der als kleines Kind ein Schwert-Duell um den Titel König der Schwerter gesehen hat, welches ihn seither verfolgt. Sein Ziel ist klar: Er will König der Schwerter werden und hat dafür jahrelang hart trainiert und ist durchs Land gestrichen, um andere namhafte Schwertkämpfer zu schlagen. Kurz vor seinem großen Duell verliebt er sich jedoch in ein hübsches Mädchen und es scheint, als wenn ihm diese Liaison zum Verhängnis werden wird. Dies ist dann auch im Großen und Ganzen die komplette Story des Filmes, der, wenn man gemein ist, eigentlich auch mit einer Laufzeit von einer knappen Stunde ausgekommen wäre.
Dies liegt daran, dass die eigentlichen Plotelemente so dünn gesät sind, dass der Mittelteil des Filmes fast ausschließlich von Kampfszenen ausgefüllt wird. Für den Fan ist jenes sicherlich eine Augenweide, sieht man doch Martial Arts-Kunst in Reinkultur, doch der wenig Interessierte könnte schnell gelangweilt werden. Einzig zum Ende nimmt man inhaltlich wieder etwas Fahrt auf, um das Ganze dann typisch asiatisch überdramatisch zu inszenieren. Eine gewisse Klischeehaftigkeit lässt sich so nicht absprechen und es ist sicherliche keine kühne Aussage, wenn man behauptet, dass der Film seine Stärken eindeutig auf der Action- denn auf der Storyseite hat. So macht es schon mehr Spaß Ti Lung zu beobachten, wie er ganze Gegnerscharen mit seinem Schwert in Schach hält und in Jenseits zu befördern. Selbst ein wenig nudity lässt der Film zu, der sich final als ganz vergnüglich präsentiert, ohne wirklichen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. 06/10
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