Samstag, November 11, 2006
The Da Vinci Code - Sakrileg
Mord, Verschwörungstheorien, Rätsel, das ist der Stoff, aus dem Filmträume sein können, wobei in diesem Fall die Betonung auf dem Konjunktiv liegt, denn Ron Howards neuster Streich ist ein Film der vergebenen Chancen. Bietet die Vorlage doch genug Stoff für einen spannenden Thriller, dessen Thema popularisiert. Es ist auch nicht eben jene Story, die meine Bewertung für diesen Film so schlecht ausfallen lässt, funktioniert der Inhalt als trivialer Roman ja anscheinend bestens, sondern viel mehr die technische Umsetzung des Geschriebenen. Das Drehbuch ist schlecht, einzelne Stationen der Rätseljagd werden aneinander gereiht, statt die Lösungen oder einzelnen Etappen filmerisch zu präsentieren, verfällt man hier in lange Dialoge, hier und da ein wenig durch Effekte aufgepeppt und auch die Charakterentwicklung bleibt auf der Strecke. So wirken einige Charaktere wie Rudimente, insbesondere Robert Langdon (Tom Hanks) oder Fache (Jean Reno). Die wenigen Informationen, die wir wirklich über sie erhalten, wie etwa die Claustrophobie Langdons, scheinen mehr als nebensächlich zu sein. So plätschert der Film bei seiner doch beträchtlichen Laufzeit von fast 2,5 Stunden oftmals gemächlich vor sich hin, wirkt in einigen Passagen arg zäh und hinterlässt einen unzufriedenen Zuschauer. Das liegt auch daran, dass man nicht fähig war die Sets entsprechend in Szene zu setzen, um eine packende Atmosphäre zu erschaffen. Dazu gesellen sich technisch mehr als bescheidene Actionsequenzen, insbesondere die Verfolgungsjagd in Paris erinnert eher an einen schlechten Videoclip als an einen ausufernden Mysterythriller. Sicherlich hat man bei einem Film nicht die Möglichkeiten der Ausarbeitung, wie bei einem Film, doch umso wichtiger ist dann eine adäquate Adaption, um nicht nur die Geschichte, sondern auch die Darsteller authentisch rüberzubringen. Diese Punkte gelingen jedoch in "The Da Vinci Code" nicht und so wirkt der Film über weite Strecken wie eine der vielen anderen seelenlosen Großproduktionen. Wie man einen Film mit ähnlichem Sujet machen kann, das beweist zum Beispiel Roman Polanski in seinem Werk "Die neun Pforten". So bleiben dem Sakrileg zum Schluss nur 05/10 Punkte.
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