Sonntag, November 05, 2006

Ein Abend mit Freunden...

... muss auch mal wieder sein, nicht dass man noch all' seine sozialen Kontakte verliert. Natürlich wurde nicht nur Smalltalk gehalten, Bundeswehrstories ausgetauscht, sondern auch zwei Filme geschaut, welche doch ziemlich unterschiedlich waren.

Den Anfang machte dann Bad Boys II und wieder fiel mir auf, dass der Film doch eine Spur zu lang geworden ist und so an manchen Stellen kleine Durchhänger hat. Nichtsdestotrotz wird einem der Spaß durch diese kleinen Schönheitsfehler nicht genommen und der Rest überzeugt durch die gewohnt starke Kombination aus Action und genialen Dialogen des Spitzenduos Smith-Lawrence. Trotzdem kommt Teil II nicht an Nummero Uno heran, der bei mir wohl noch sehr lange auf dem Actionolymp thronen wird. 09/10 Punkte und die Hoffnung, dass vielleicht noch ein dritter Teil zu Stande kommt - aber bitte nicht wieder 8 Jahre warten.

Nach diesem Warmup herrschte eine gewisse Ratlosigkeit, was denn als nächstes über die Bildröhre flimmern solle und nach längerer Bedenkzeit entschieden wir uns für eine in meinen Augen unschlagbare Waffe: Mein Name ist Nobody

Für mich gehört dieser Film zu den unterschätztesten Western aller Zeiten, oftmals reduziert auf die Blödelein und komischen Einlagen eines Terence Hill, ist doch die Handschrift des Meisters Sergio Leone klar zu erkennen. Man nehme sich nur die Eröffnungssequenz, wo in gut zehn Minuten kein einziges Wort fällt, um dann mit einem genialen Dialog die Brücke von der Einführung des einen Hauptdarstellers zum anderen zu bauen. Im weiteren Verlauf des Filmes avanciert Il mio nome é nessuno zu eine(m)r der schönsten Abgesänge/Liebeserklärung auf den Western, die/den ich bis dato gesehen habe. Gleichzeitig wird auch noch ein Gleichnis erzählt, welches zwar abgedroschen klingen mag, dafür noch immer Bestand hat. Und noch jedesmal, auch nachdem ich den Film sicherlich an die 20 Mal gesehen habe, bekomme ich eine Gänsehaut, wenn die Wilde Horde, begleitet von einem der besten Morricone-Scores, das erste Mal die Leinwand betritt und Nobody und Beauregard sie vom Indianerfriedhof beobachten.

Irgendwann werde ich auch noch eine richtige Kritik zu dem Film verfassen, in der ich all' meine Ideen und meine Liebe für diesen Film in Worte fassen werde bzw. es versuche. Bis dahin bleiben hier erst einmal nur 10/10 Punkte stehen. So muss Kino sein und erst recht Western.

Nach diesem fulminanten Abschluss lichteten sich auch die Reihen und wir mussten unseren Jobs als Zivis und Grundis Tribut zollen und sind dann langsam in Richtung Bett gewandert. Mir hat es jedenfalls riesig Spaß gemacht.

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