Sonntag, November 19, 2006
Django's Rückkehr
Knapp 20 Jahre nach seinem ersten Auftreten als Django schlüpft Franco Nero in dieser offiziellen Fortsetzung aus dem Jahr 1987 noch einmal in die Rolle des mystischen Revolverhelden mit dem MG im Sarg. Hoffnungen, es handele sich bei diesem Film um einen waschechten Italo-Western, sollten schnell begraben werden, erinnert dieses Machwerk doch eher an Actionreißer wie Rambo oder Missing in Action. Hauptgrund dafür ist schlicht das Fehlen genretypischer Elemente, dazu kommt eine Location, die einem Dschungelactionfilm entstammen könnte, spielt doch ein großer Teil des Films am oder auf dem Wasser. Wüstenlandschaften, Prärien oder andere bekannte Komponenten gibt es dagegen kaum bis gar nicht und so kommt zu keinem Zeitpunkt ein Westernfeeling auf. Einzig der Prolog könnte so auch aus einem Spaghettiwestern stammen. Ebenfalls als eher lahm, wenngleich gute Ansätze vorhanden sind, entpuppt sich die Story, rund um einen österreichischen Aristokraten, der als Flusspirat mit seinem riesigen Dampfschiff für Schrecken unter der Bevölkerung sorgt, Ehemänner versklavt und die Mädchen entführt und an Bordelle verscherbelt, als wenig inspiriert wirkende Racheballade, der schnell die Luft ausgeht. Django, der inzwischen in einem Kloster lebt, erfährt, dass er eine Tochter hat, die vor Kurzem ebenfalls von El Diablo (Christopher Connelly), dem Ösi, geraubt wurde, und begibt sich so wieder auf einen Fahrt der Gewalt, um sein eigen Fleisch und Blut zu retten. Unspektakulär inszeniert, ohne wirkliche Dramaturgie und Spannungsmomente, plätschert dieser schlappe Djangoaufguss vor sich hin und die wenigen innovativen Momente, das Einfließen von moderner Technik in die Welt des Westerns, hat man in anderen Genrebeiträgen, wie z.B. in "Töte Amigo" oder in "Todesmelodie" wesentlich besser gesehen. "Django's Rückkehr" taugt somit mehr als schlechter B-Actionfilm aber nicht als Western, da helfen selbst prominente Nebendarsteller wie Donald Pleasance, Christopher Connelly und William Berger nicht. 3,5/10
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