Donnerstag, November 30, 2006
NVA
Mein Verhältnis zu deutschen Filmen neueren Datums ist sehr zwiegespalten, sind doch die meisten Produktionen mehr als schwachbrüstig und dabei auch noch viel zu durchschaubar. Es handelt sich entweder um eine Komödie oder um ein schwerfälliges, überspieltes und künstlerisch gewollt wirkendes Drama, dessen Dilettantismus dann jedoch nicht zu überspielen ist. In erstere Kategorie lässt sich Leander Haußmanns "NVA" einordnen. Obgleich der Regisseur sicherlich zu den talentiertesten Vertretern seiner Zunft gehört, merkt man dies dem Film nur schwerlich an. Grundlegender Kritikpunkt ist hierbei, dass man bei diesem Werk keine klare Linie erkennen kann, wirkt der Film doch wie in einzelne kleinere Episoden verteilt, deren Aneinanderreihung größtenteils nicht wirklich klappt und so immer wieder die Narration ins Stocken gerät. Fröhlich auf dem Nostalgietripp mitschwimmend, zeigt uns der Film das Treiben in der Nationalen Volksarmee größtenteils von der komödiantischen Seite. Kritische Töne sind nur unterschwellig zu spüren, dafür werden lieber die Vorgesetzten als Idioten dargestellt. Sicherlich, hier und da lacht man auch einmal über diese Vögel in Uniform aber auch deren Potential ist bald erschöpft und dann muss man gucken, was vom Film übrigbleibt. Da die Geschichte nicht viel mehr hergibt, wartet man mit einigen technischen Spielereien und interessanten Montagen auf, streut dazu bekannte Rocksongs ein und fertig ist der neuste deutsche Kassenschlager. Dass das Endprodukt nichts Ganzes und nichts Halbes ist, stört da scheinbar wenig. Vielleicht drückt man da bei heimischen Produktionen auch gern einmal ein Auge zu, ich weiß es nicht. 05/10 und eine weitere Bestätigung meiner Zweifel gegenüber dem neuen deutschen Film.
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