Es ist teilweise schon eine Krux mit den deutschen Titeln. Da suggeriert uns diese lyrische Beschreibung malerische Grotten, in denen irgendjemand Leichen vergessen hat und im finalen Film taucht dann weder das Eine noch das Andere auf. Viel mehr verschlägt es uns in die britische Walachei auf ein gar finsteres Schloß. Bei seinem ersten Auftritt sieht es aus, als wenn es nur noch vom Schimmel zusammgehalten wird, doch als die düsteren Gemächer betreten werden, staunt nicht nur die Prostituierte ordentlich. Es gibt nicht nur elektrisches Licht sondern auch eine quietschbunte 70ies-Einrichtung. Schnell hat man sich der lästigen Kleider entledigt und ins Spielzimmer - eine Folterkammer - verzogen. Doch der Freier hat ganz anderes mit der nackten Gespielin vor. Statt an die Unschuld gehts an die Gurgel, anscheinend gejagt von schlechten Inserts einer rothaarigen, die seinen Namen flüstert. Was hier wirklich passiert, weiß selbst der Regisseur nicht. Fakt ist, noch einmal muss ein Sexy-Opfer ins Verlies, die Peitsche wird geschwungen, die Insert-Lady erscheint und noch immer wissen wir nicht, was hier eigentlich vorgeht. Zum Glück gibt's ja Flashbacks und in denen sehen wir eine nackte Rothaarige über ne Wiese hüpfen und schon bald wissen wir, die gute Insert-Lady ist die tote Ex vom Folterfan, die ihn noch immer in den Wahnsinn treibt. Zum Glück hat der Familienarzt ne tolle Therapie: Heiraten soll helfen. Also schnappt sich Alan, so des Folterers Name, auf der nächstbesten Party ein Opfer, heiratet sie und die Therapie scheint zu klappen. Doch Pustekuchen, die Tote Ex-Frau scheint nun auch in persona auf Erden zu wandeln und die Leichen häufen sich an. Wo der Hase dann nun wirklich hinläuft, verraten uns die drei heiteren Plottwists zum Ende, die wie das Kaninchen vom Drehbuchautor aus dem Hut gezaubert werden. Klingt trashig? Ist es auch. Irgendwo zwischen Geisterhorror, Mystery und Giallo irrt dieses italienische Filmvehikel durch die Welt, wirkt dabei die meiste Zeit sehr unmotiviert und langweilt den Zuschauer auch ordentlich. Atmosphäre gibt's nicht viel, dafür aber mehr nackte Haut. Wirre Zeitsprünge, strange Inserts und riesige Plotholes versüßen das Filmvergnügen. Dazu die üblichen Scheinheiligkeiten der netten Familie und fertig ist die italienische Unterhaltungsmixtur. Gewalt gibt's kaum, dafür um so mehr Tote und je länger die Chose läuft, desto interessanter wird es, die finale Auflösung mitzubekommen, die natürlich den großen "Aha-Effekt" enthält, und den gleich dreimal. Dass die Lösung rückblickend ziemlich wacklig ist, passt zum Gesamtbild des Filmes. Jaja, die Italiener haben schon echt ein paar heiße Eisen im Feuer gehabt. 04/10
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