Sonntag, April 15, 2007
Horror House
Nachdem wir unter der Führung des lustigen italienischen Reiseleiters Emilio P. Miraglia unlängst einen Ausflug ins idyllische Britannien getätigt haben und dort keine, wie vom Prospekt angekündigt, Grotten vorgefunden haben, sondern einen doch dilettantischen Filmmischmasch, verschlägt es uns dieses Mal in wesentlich bekanntere Gefilde. Nicht nur, dass The Red Queen kills Seven Times irgendwo in Süddeutschland gedreht wurde, es handelt sich dabei sogar um einen waschechten und gut unterhaltsamen Giallo. Die Story ist schnell erklärt: Die beiden Schwestern Kitty (Barbara Bouchet) und Evelyn - Miraglia scheint von diesem Namen auch leicht besessen gewesen zu sein - wohnen bei ihrem Großvater in einem alten Schloß. Ihr Verhältnis ist seit Kindestagen eher gespannt und ausgerechnet in diesen Gemäuern kam es vor ewig langer Zeit, so erfahren wir vom Opa, zu einem Verbrechen. Hier die Kurzfassung: Schwester A und B konnten sich nicht leiden. Schwester A hat B umgebracht, diese ist dann ein Jahr später aus dem Grab gehüpft, hat erst wahllos sechs Menschen um die Ecke gebracht und dann Schwester A beseitigt. Die Chose wiederholt sich dann alle 100 Jahre und nun darf dreimal geraten werden, welcher Jahrestag sich schon sehr bald jährt. Richtig! Evelyn hat unlängst ins Gras gebissen, Kitty ist da nicht ganz unschuldig und nun geht auch hier eine mysteriöse Gestalt um, die sich nach Rache dürstet. Erfahrene Fans wissen ja, dass der Hase immer ganz anders läuft, das stört aber nicht daran, dass dieser Film durchaus als gelungen zu bezeichnen ist. Endlich kommt hier sowas wie Atmosphäre auf, die Geschichte ist wesentlich direkter als bei der Grotte und man fasst sich nicht so oft an den Kopf, angesichts einer brüchigen Story. Freilich darf man auch hier mitraten, wer denn nun hinter den teilweise ziemlich blutigen Morden steckt, beobachtet dabei die mehr als attraktiven Darstellerinnen, die auch gern mal nackisch durchs Bild hüpfen und erfreut sich an einem überaus stimmigen Soundtrack von Altmeister Nicolai. Langeweile kommt dabei nicht wirklich auf. Sicherlich hätte man durchaus noch mehr an der Suspenseschraube drehen können, denn eine bedrohliche Stimmung wird nur selten generiert aber man kann ja nicht alles haben. Dass die finale Auflösung dann doch bei näherer Betrachtung wieder Kopfschmerzen hinterlässt, muss einfach dazugehören. Licht aus - 70s an. 07/10
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