Sonntag, April 01, 2007
Total Recall
Paul Verhoeven gehörte in den 80er und 90er zu den herausragenden Regisseuren Hollywoods, dessen Filme doch immer etwas direkter und kompromissloser waren, als viele Werke seiner Kollegen. Jetzt ist es etwas ruhiger um ihn geworden, obgleich er mit Black Book ein aktuelles Feuer im Eisen zu haben scheint. Nachdem Verhoeven mit RoboCop schon eine bitterböse Gesellschaftskritik inszeniert hat, setzt er sich in Total Recall noch einmal mit diesem Themenkomplex auseinander und zaubert erneut eine brutale Zukunftsvision auf die Leinwand.
Der Bauarbeiter Douglas Quaid (Arnold Schwarzenegger) lässt sich ein Urlaubsszenario implantieren, welches ihm weißmacht, er habe als Geheimagent auf dem Mars gearbeitet. Doch etwas verläuft nicht nach Plan. Noch bevor die Prozedur beginnt, scheint er einen Anfall zu haben und wird deshalb unsanft aus dem Labor geworfen. Von nun an versuchen plötzlich seine Arbeitskollegen und sogar seine Frau Lori (Sharon Stone) ihn umzubringen, da er angeblich wichtige Informationen über den Mars besitze, die von unschätzbarem Wert sein sollen. Alles nur geträumt, nicht real? Mit der Frage setzt sich auch der Zuschauer unweigerlich auseinander, denn so wirklich weiß man nie genau, ob man nicht gerade die Urlaubssequenz Quaids beobachtet oder er doch wirklich der vermeintliche Geheimagent ist. Daraus entwickelt der Film eine gehörige Portion Spannung, dazu kommt die Story rund um Quaids Informationen, welche ihn schlußendlich auf den Mars führen, wo Menschen diesen kolonialisiert haben und die Rohstoffe ausbeuten, während die Mutanten, die dort leben, versuchen, eine Revolution zu starten. Es geht also auch um totalitäre Systeme, wertvolle Energien, Themen, die nicht an Brisanz verloren haben. Bei Total Recall handelt es sich demnach nicht um stupide Action der Marke Commando, sondern um einen intelligenten Sci/Fi-Krachern, der seinen Zuschauer rätseln lässt, welches Szenario mit Quaid nun wirklich geschehen sein könnte. Angucken wird dringend empfohlen: 09/10
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