Dienstag, Mai 01, 2007

Die Brücke von Remagen


Meist ist eine Brücke, ein Hügel oder ein anderes Nadelöhr, welches in diversen Kriegsfilmen als Schauplatz dient. Wie auch im späteren Die Brücke von Arnheim ist es auch hier eine Rheinquerung, die als taktisch wichtig erachtet wird und so stürzen beide Seiten, Amerikaner wie Deutsche, auf das Stahlbauwerk, aus jedoch ganz anderen Motiven. Frei von jeglichem Pathos inszeniert Regisseur John Guillermin den Kampf um dieses Bauwerk und zaubert dabei einen grundsoliden Kriegsfilm auf die Leinwand. Den Blick nicht nur auf ein Ufer fokussiert, beobachtet der Zuschauer die Vorbereitungen beider Seiten, ihre inneren wie äußeren Konflikte. So ist es besonders auf Seiten der Amis die Charakterkonstellation, die für ein Plus an Spannung sorgt. Angetrieben durch einen erfolgshungrigen Major, wird der Spähtrupp, der die Brücke als erster erreichen soll, bis aufs Äußerste gehetzt. Verständlich, dass die Soldaten das wenig spaßig finden, besonders der impulsive Sgt. Angelo, ein wunderbar aufspielender Ben Gazzara, der durch seine Art bei den Vorgesetzten oft aneckt. Mit Robert Vaughn, als Major Krüger auf deutscher Seite, ist auch ein perfekter Gegenspieler gefunden, der jenseits von verblendeter NS-Idiologie agiert. Auch auf der materiellen Seite kann Die Brücke von Remagen mit größeren Genrebrüdern mithalten, ist genug Budget vorhanden gewesen, um allerlei Gerödel in die Luft fliegen zu lassen. Einzig zum Ende hin zeigen sich beim Film dann Ermüdungserscheinungen. Hier hätte man das Ganze dann doch straffen können. Sicherlich kein Meilenstein des Genres, ist dieses Werk jedoch ein ordentlicher Kriegsfilm, der schmerzfrei anzuschauen ist. 07/10

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