Es ist sicherlich kein einfaches Gefühl, verdammt zu sein, Erfolg zu haben und so scheint die dritte Auskopplung des Spider-Man-Franchises der Versuch zu sein, es allen recht zu machen. Dass Sam Raimi damit Schiffbruch erleidet, ist dann nur die logische Konsequenz. Dass es sich bei den Spider-Man-Verfilmungen nicht nur um reinrassige Actionspektakelt handelt, man sich auch Zeit für charakterliche Entwicklungen nimmt, ist uns seit den ersten beiden Teilen klar, doch was hier auf uns losgelassen wird, ist einfach zu viel des Guten: Identitätskrise, Beziehungsstress, drei Bad-Guys auf 140 Min. Film, das schafft selbst die treuen Fans. Die Mischung macht(e) es, doch hier werden die Portionen lieblos zusammengewürfelt. Eine Prise Beziehungsprobleme dort, etwas Action hier. Das führt jedoch unweigerlich zu Disharmonie und so stolpert der Film eher voran, als elegant zu gleiten, wie es noch bei den Vorgängern der Fall war. Es wirkt zu gewollt und eben nicht gekonnt. Selbst die Actionsequenzen, wie z.B. das Finale auf der Baustelle, wirken reichlich ordinär. Wo hier das Geld für die Produktionskosten, hinter vorgehaltener Hand wird von über $ 300 Mio. gesprochen, geblieben ist, kann anscheinend auch niemand richtig erklären. Der Film sieht jedenfalls nicht danach aus. Und wenn ich schon dabei bin, meinen Rundumschlag durchzuführen, so sollten natürlich auch nicht die Schauspieler zu kurz kommen. Da ist es dann auch nicht wirklich förderlich, wenn Maguire von Nebendarstellern wie Thomas Haden Church (Flint Marko) oder James Franco (Harry Osborn) an die Wand gespielt wird und ob diese überstilisierte Tanzeinlage jetzt den Zweck hatte, gewollt lächerlich zu wirken oder nicht, dürfte auch nur Raimi wissen. Für mich die erste größere Enttäuschung des Jahres und hoffentlich kein schlechtes Omen für die kommenden Blockbuster. 05/10
Samstag, Mai 12, 2007
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