Sonntag, Juni 24, 2007

Donnie Brasco

"Not your typical mob movie." Diese Aussage lässt sich wunderbar auf Donnie Brasco projizieren. Das mag nicht nur daran liegen, dass wir Al Pacino in einer relativ ungewohnten Rolle zu sehen bekommen, sondern vielmehr daran, dass hier ein ganz anderer Einblick gewährt wird und es sich hier um eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte handelt, die von einem wunderbar agierende Cast präsentiert wird. Wir befinden uns im New York der 70er Jahre. Der FBI-Agent Pistone (Johnny Depp) wird undercover in die Mafia eingeschleust und und heftet sich an die Fersen von Lefty (Al Pacino), einem relativ kleinem Fisch im Business, der ihn in die Welt des Verbrechens einführt. Schnell entwickelt sich eine komplexe Beziehung zwischen den beiden, die nicht nur Brascos, so Pistones Deckname, Arbeit gefährdet, sondern auch dessen Familienleben vernichtet. Es ist vor allem das ausgezeichnete Spiel Depps, welches diesem Film eine ganz spezielle Note verleiht. Je mehr Filmminuten vergehen, desto deutlicher wird der Wandel seiner Person. Seine Gestik und Mimik verändert sich und dieser innere Konflikt, der, je näher wir uns dem Finale nähern, immer stärker wird, erzeugt eine ungeheure Spannung. Dazu kommt ein recht ungewöhnlicher Blick hinter die Kulissen der kleinen Fische, mit Lefty, einem alten Hund im Business, der, desillusioniert und chronisch Pleite, am liebsten aussteigen möchte, sich aber nichtsdestotrotz eisern an den Kodex der Familie hält. Pacino in einer ungewöhnlichen, zurückhaltenden Rolle, die jedoch ans Herz geht. Man entwickelt Mitleid mit diesem Kerl. In einer nicht minder wichtigen Nebenrolle brilliert Michael Madsen als mächtiger, hitzköpfiger Aufsteiger innerhalb der Familie, der im krassen Gegensatz zu Leftys Person steht.
Donnie Brasco ist ein ruhiger aber um so intensiverer Film für Freunde des guten Geschmacks. 08/10

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