Samstag, Juni 30, 2007
Kung Fu Hustle
Spätestens seit Shaolin Kickers ist Stephen Chow auch in unseren Breiten relativ bekannt, hat seine anarchische Fußballkomödie doch auch in Europa viele Anhänger. Nun verbindet man Fußball nicht gleich mit Asien, Kampfsport aber um so mehr und so scheint es kein Wunder zu sein, dass sich Chow in seinem nächsten Filmprojekt dieser ureigensten asiatischen Philosophie annimmt und sie in seiner unverkennbaren Art ordentlich durch den Kakao zieht. Das Setting ist irgendwo im China der 30er Jahre angesiedelt, die Dekorationen, die Kleidung, alles deutet darauf hin. Zu Beginn scheint der Film dann auch noch recht konventionell zu sein, einmal abgesehen vom typisch asiatischen Humorverständnis. Doch mit fortschreitender Laufzeit, driftet das Geschehen immer stärkers ins Comichafte ab. Die einzelnen Kämpfe werden immer absurder, ein CGI-Effekt jagt den nächsten und in einer brachialen Orgie wird Vieles in Schutt und Asche gelegt. Irgendwo unter den vielen Trümmerteilen versteckt sich auch noch eine Story, die uns durch den Film begleitet. Doch angesichts des Actionoverkills kommt diese eigentlich gar nicht zur Geltung. Das ist dann auch das größte Problem von Kung Fu Hustle. Stephen Chow verrennt sich zusehend in seinem Kampfspektakel, während er den Rest sträflich vernachlässigt. Wohin uns der Film führen wird, wird einem sowieso erst recht spät klar, denn erst dann sind alle Charaktere eingeführt. Grob gesehen geht es um zwei Freunde, die gern Mitglied in der berüchtigten Axt-Bande werden möchten und sich dabei versehentlich mit der falschen "Wohngemeinschaft" außerhalb der Stadt anlegen, in der zufällig diverse längst vergessene Kung Fu-Großmeister hausen, wodurch für ordentlich Trubel gesorgt wird. Sicherlich ist das Gezeigte doll unterhaltsam und man kommt angesichts der teils absurden Ideen nicht aus dem Staunen heraus, doch etwas mehr Substanz hätte hier wirklich nicht geschadet. Da hilft dann auch nicht die Schlußsequenz, die dann noch einmal Diskussiongsgrundlage über Imagination und Realität bietet. 07/10.
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