Freitag, September 05, 2008

Award-Season 2008: The Dark Knight

Wenn man vom Filmjahr 2008 spricht, dann spricht man automatisch über The Dark Knight. Daran wird sich auch nichts mehr ändern, egal welche Filme in diesem Jahr noch in die Kinos kommen werden. Es gab schon lange kein Werk mehr, welches einem Filmjahr solch einen Stempel aufgedrückt hat, wie die Rückkehr des dunklen Ritters. Es begann im Winter mit dem tragischen Tod Heath Ledgers und Gerüchten über seine Rolle als Joker und entwickelte sich spätestens seit diesem Tag an zu einem weltweiten www-Selbstläufer, der sich zu einem riesigen Hype formierte und in diversen neuen Kinorekorden kulminierte. Grund für diesen Erfolg ist nicht nur der Rummel um den Film selbst, sondern auch die filmische Qualität selbst. Ohne diese, wäre die Blase mit Ach und Krach geplatzt aber so lebt sie weiter. Natürlich waren auch die meisten Filmkritiker verzückt von Nolans zweitem Batman-Film und Roger Ebert schrieb in seiner Kritik, dass mit diesem Film eine neue Ära von Comicverfilmungen eingeleutet wurde:
“Batman” isn’t a comic book anymore. Christopher Nolan’s “The Dark Knight” is a haunted film that leaps beyond its origins and becomes an engrossing tragedy. It creates characters we come to care about. That’s because of the performances, because of the direction, because of the writing, and because of the superlative technical quality of the entire production. This film, and to a lesser degree “Iron Man,” redefine the possibilities of the “comic-book movie.”

Und auch die New York Times ist des Lobes angesichts dieser Batman-Adaption:
In its grim intensity, “The Dark Knight” can feel closer to David Fincher’s “Zodiac” than Tim Burton’s playfully gothic “Batman,” which means it’s also closer to Bob Kane’s original comic and Frank Miller’s 1986 reinterpretation. That makes it heavy, at times almost pop-Wagnerian, but Mr. Ledger’s performance and the film’s visual beauty are transporting. (In Imax, it’s even more operatic.) No matter how cynical you feel about Hollywood, it is hard not to fall for a film that makes room for a shot of the Joker leaning out the window of a stolen police car and laughing into the wind, the city’s colored lights gleaming behind him like jewels. He’s just a clown in black velvet, but he’s also some kind of masterpiece.

Kein Wunder also, dass besonders die Fans dieses Werk geradezu als das Beste des Jahres preisen und natürlich spekuliert alle Welt, ob Heath Ledgers atemberaubende Performance auch dementsprechend gewürdigt wird. Schaut man sich einmal realistisch die Chancen in den verschiedenen Kategorien an, kann man sich etwas besser mit all jenen Fragen auseinandersetzen. Beginnend in den technischen Gefilden, sind z.B. bei den visuellen Effekten oder Sound-Editing und -Mixing durchaus Nominierungen drin, da der Film auf optischer und akustischer Sicht überzeugen kann. Beim Schnitt und der Kamera ist es evtl. auch möglich, wenngleich es hier sicherlich kein Muss ist. Interessanter wird es dann beim Drehbuch, würde dann ja auf eine Adaption hinauslaufen, und auch hier denke ich, dass man nicht unbedingt mit einer Nominierung rechnen muss. Anders sieht es bei den Schauspielern aus, wo man zumindest davon ausgehen kann, dass Heath Ledger als Best Supporting Actor eine Nominierung bekommen wird. Evtl. könnte auch Maggie Gyllenhaal in dieser Kategorie durchaus zu den Außenseitern gerechnet werden. Auch Christopher Nolan darf sich zumindest Hoffnungen machen, als Best Director berücksichtigt zu werden, wenngleich ich nicht davon ausgehe, dass The Dark Knight Chancen auf eine Nominierung als Best Motion Picture of the Year hat, denn dies ist er wohl nicht, auch wenn viele Fans etwas Gegenteiliges behaupten. Hier noch einmal die in meinen Augen möglichen Kategorien in der Übersicht.
  • Achievement in visual effects bzw. makeup: Hier dürften Nominierungen sicher sein
  • Achievement in sound editing bzw. mixing: Hier ebenfalls
  • Achievement in film editing: Hier rechne ich eher mit Außenseiterchancen
  • Achievement in cinematography: dito
  • Best supporting actor: Nominierung für Heath Ledger dürfte eine sichere Bank sein
  • Best supporting actrice: Bei Maggie Gyllenhaal möglich aber eher unwahrscheinlich
  • Adapted screenplay: Dürfte auch hier starke Konkurrenz geben, Chance eher gering
  • Achievement in directing: Möglichkeit ist gegeben, aber auch hier gering
  • Best Motion Picture: In meinen Augen aussichtslos; keine Nominierung

Nachfolgend nun noch für diejenigen, die bis heute den Film noch nicht gesehen haben, der Trailer:

1 Kommentar:

omaha82 hat gesagt…

Dass TDK Best Picture gewinnt halte ich auch für aussichtslos, ne Nominierung könnte ich mir aber gut vorstellen.