Der Name ist Programm. Im Grunde ist damit schon alles zu
Street Trash gesagt, da sich an diesem Werk die Geister scheiden werden. Der geneigte Fan, der sich an trashiger Ware aus dem B-Sektor erfreuen kann und dazu auch noch auf schleimigen Splatter steht, wird bei dieser Auskopplung schier vor Freude um den Fernseher tanzen.
Die restlischen Zuschauer eben jenen wohl eher umschalten oder, wenn man zur Spezies der Allesgucker gehört, das Ganze etwas kritischer reflektieren. Vorweg muss man sagen, dass die Leute hinter diesem Film nicht untalentiert gewesen sind, was man vor allem an der Kameraführung ausmachen kann, die klar strukturiert und teils verspielt neugierig wirkt und so z.B. mit Drehungen um die eigene Achse aufwarten kann. Auch die F/X-Crew durfte sich im Rahmen ihres Budgets zumindest ein wenig austoben, wenngleich die Szenen von zu buntem Schleim zerfließenden Personen höchstens zum Schmunzeln sind. Kritisch wird die ganze Chose erst dann, wenn man sich mal mit der Geschichte an sich beschäftigt und hier stößt man schnell auf diverse Ungereimtheiten, die von der alles entscheidenden Frage überstrahlt werden: Worum geht's überhaupt in
Street Trash? Primär wohl um einen durchgeknallten Vietnamveteranen - man badet schon einmal in den Klischees - der auf einem Schrottplatz sein Reich ausgerufen hat und die nähere Umgebung in Angst und
Schrecken versetzt. Dazu gibt es noch das ätzende Gesöff, quasi als deus ex machina, wo auch keiner genau weiß, was es ist aber die Hauptsache ist ja, dass es wirkt. Dazu gibt es noch einen aufgeblasenen Cop, der den Vietnamwicht gern dingfest machen will, den fetten Besitzer des Schrottplatzes, der gern seine asiatische Sekretärin vögeln möchte, die sich ihrerseits um einen jungen Obdachlosen kümmert, dessen Bruder Freddie quasi als Bindeglied zwischen all den Subplots fungiert und seinerseits auch noch einen möchtegern Mafiosi einführt, dessen Freundin eben genannter Freddie erst in besoffenem Zustand flachlegt und die anschließend von der Schrottplatzgang vergewaltigt und getötet wird. Ist doch logisch, oder nicht? Diese ganze Storykonstrukt hat dabei den großen Nachteil, dass es zwar authentisch daherkommt was das Setting angeht aber selbst nicht in der Lage ist, irgendein Spannungsmoment zu generieren, wodurch das Geschehen vor einem recht uninteressant wirkt und verdammt hahnebüchend. Am Ende läuft dann Alles auch noch recht hurtig ab, es splattert noch ein wenig gekonnt und wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt noch ein Schlußgag daher. Das bügelt aber nicht die riesigen Falten des Drehbuches aus, welches mit der Story maßlos überfordert ist. Mit Zudrücken der Hühneraugen 04/10.
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