Sonntag, Dezember 17, 2006

Baron Blood


Ein Jahr nach "Im Blutausch des Satans", mit dem Bava eine ganze Slaher-Welle losgetreten hat, kehrt der Meister des Horrors in ein vertrautes Sujet zurück: klassische Gruselfilme. In "Baron Blood" lässt er Elke Sommer und Joseph Cotton durch die atemberaubenden Gänge eines barocken Schlosses im Herzen Österreichs wandeln, wo just der verfluchte Burgherr aus seinem finsteren Grabe auferstanden und nun mit reichlich Mordlust im Diesseits wandelt. Sicherlich ist die Story nicht die innovativste und auch das Drehbuch weist einige exorbitante Lücken auf, doch hierauf kommt es nicht wirklich an, siegt in diesem Film abermals eindeutig die Liebe zur perfekten Inszenierung, denn neben Bava verstand es kaum ein Zweiter aus einem schwachen Buch durch den geschickten Umgang von Produktionsdesign, Licht und Kamera noch immer einen höchst unterhaltsamen und optisch bezaubernden Film zu gestalten. Das beginnt bei wunderbaren Totalen von der Decke des Schlosses gefilmt, geht weiter bei der sehr interessant ausgeleuchteten Verfolgungssequenz mit Elke Sommer im Freien, wo die Lichter in verschiedenen Farben so stark blenden, dass man meisten nur Silhouetten erkennen kann und mündet dann in dem mehr als düsteren und gruseligen Finale im Folterkeller. Dazu gesellt sich dann auch noch ein netter Plottwist, der die Sache aufwertet, einige recht blutige Szenen und ein sehr schöner Score von Stelvio Ciprani. Es ist sicherlich nicht Bavas bester Genrebeitrag aber nicht nur Fans dürften an "Baron Blood" gefallen finden. 07/10

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