Sonntag, Dezember 17, 2006
Step Into Liquid
Surfer, das sind eitle, braungebrante, muskelbepackte und oftmals äußerst einfache Menschen, die man größtenteils an den Stränden Hawaii oder Kaliforniens findet. So oder so ähnlich sehen die Vorurteile gegenüber diesem Menschenschlag aus. Und es mag schon sein, dass sie auf manche Vertreter dieser Gattung auch zutreffen, doch mit solchen Stereotypen wird man in Dana Browns "Step Into Liquid" nicht konfrontiert. Hier geht es vor allem um die Faszination, die das Surfen auf diejenigen ausübt, die seit ihrer Kindheit von diesem Virus befallen sind. So werden hier die verschiedensten Generationen präsentiert, von kleinen Kindern bei ihren ersten Versuchen auf dem Brett zu stehen, bis hin zu gestandenen Rentnern, die noch immer nicht dem Meer lossagen können. Und so spürt man schon vom ersten Moment an, dass für diese Personen Surfen nicht nur ein Sport sondern eine Lebensphilosophie ist, man merkt es mit jedem inbrünstigen Wort und mit dem Funkeln in ihren Augen, wenn sie über ihr Metier reden. Da ist es schon fast beängstigend, wenn ein querschnittgelähmter junger Mann, der dieses Handicap einem Surfunfall zu verdanken hat, trotzdem nicht damit aufhören möchte und so nun liegend auf dem Brett die Wellen reitet. Auch mit dem Vorurteil, man könne nur an tropischen Stränden surfen, wird hier aufgeräumt, denn der Virus schlägt überall zu, sei es bei den See-Surfer am Lake Michigan, den Super-Tanker-Surfern in Texas oder im kalten Irland, wo die Wellen genauso eindrucksvoll und gefährlich sind. Natürlich bekommt man auch die idyllischen Traumstrände, das türkisfarbene Wasser und die schönen Menschen zu sehen, doch das ist nicht die Aussage des Filmes und spätestens, wenn sich der Film dem Ende nähert und das Grande Finale ansteht, da verschlägt es jedem die Sprache und man blickt vielleicht anders auf diese Zunft Menschen. Klasse Doku, nur empfehlenswert. 08/10
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