Wieder einmal neigt sich ein Jahr dem Ende zu und auch ich werde ein Fazit ziehen, zumindest was in filmischer Hinsicht so alles geschehen ist und als erstes möchte ich damit beginnen, dass ich meinen Blog entstaubt habe und endlich wieder regelmäßig schreibe. Dafür klopfe ich mir an dieser Stelle auf die Schulter. Vorsätze habe ich nicht wirklich für das kommende Jahr, außer vielleicht ein paar weniger Filme zu kaufen aber das soll es auch schon von meiner Seite gewesen sein.
Wenn wir ehrlich sind, könnte man 2008 auch in das Batman-Jahr umbenennen, denn dieser Film und der tragische Tod Heath Ledgers haben sich wie ein Schleier über das Filmjahr gelegt. Dabei war Ledger nicht der einzige tragische Verlust für die Filmbranche und so haben uns unter anderem Richard Widmark, Bernie Mac, Bettie Page, Stan Winston, Anthony Minghella, Roy Scheider, Charlton Heston und nicht zuletzt auch Paul Newman verlassen. Doch sie alle haben ein Erbe hinterlassen, an dem sich noch viele Generationen erfreuen können und werden.
Abseits dieser traurigen Momente gab es auch viel Positives über das Filmjahr zu berichten, welches dabei ganz unrühmlich mit dem Streik der Drehbuchautoren begonnen hat, um dann besonders im Spätfrühling und Sommer mit einigen Überraschungen aufzuwarten, die eventuell auch zu einem bestimmten Grad zum Umdenken der Studiobosse führen könnten:
In einem Jahr, das nur wenige Fortsetzungen mit sich brachte, überzeugten und überraschten vor allem jene Filme, die einzeln für sich stehen oder der Beginn einer neuen Filmserie sein könnten, während so mancher Versuch, alte und nicht so alte Helden wiederzubeleben eher holprig verliefen. Aber wer hätte schon gedacht, dass man 2008 Indy und Rambo noch einmal auf der Kinoleinwand beobachten könnte? Übrigens kam auch das weibliche Geschlecht voll auf seine Kosten und die These, man könne nur mit "fanboygeschwängerten" Produktionen den Rubel richtig rollen lassen, wurde im gewissen Maße widerlegt.
So fällt das Fazit in finanzieller Hinsicht für dieses Jahr durchaus positiv aus. Das Rekordjahr 2007 wird man wohl aller Wahrscheinlichkeit nicht überflügeln aber trotzdem bei mehr als 9,5 Milliarden Dollar zum Stehen kommen. Schuld daran dürfte vor allem der verhältnismäßig schwache Herbst und Winter sein. Nichtsdestotrotz haben diese fünfzehn Filme dabei ihren Teil dazu beigetragen, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist. Wie gewohnt, erfolgt die Auflistung in umgekehrter Reihenfolge und zum Vergleich werde ich das internationale Gesamteinspiel in Klammern dazu reichen. (Stand 28.12.):
Das hätten sich die Genossen wohl auch nicht erträumt, dass einmal einer aus ihren Reihen in der Traumfabrik so abräumen würde. Die Rede ist natürlich von Timur Bekmambetov, der mit seinem Actionfilm Wanted $ 134,33 Mio. ($ 342,07 Mio.) hat einspielen können. Angesichts der Zahlen wird es ihm auch ganz egal sein, dass die Lager angesichts dieses Filmes eher gespalten sind.
Ein grünes Monster ist knapp vor ihm eingelaufen und bei Universal darf man sich fragen lassen, warum man versucht hat, mit The Incredible Hulk, dem Franchise einen Neustart zu geben. Schon Ang Lees Vorgänger landetete in denselben Regionen. So waren es für Hulk 08 $ 134,53 Mio. ($ 262,46 Mio.).
Im Nachhinein werden sie es wohl bereuen, die Mannen bei Disney, dass man mit The Chronicles of Narnia: Prince Caspian im Frühsommer gestartet ist und nicht im Winter, wie es noch bei dem Vorgänger der Fall war. So spielte das Werk nur klägliche $ 141,62 Mio. ($ 419,65 Mio.) ein. Die Quittung kam dann vor wenigen Tagen. Disney sprang als Vertrieb des dritten Filmes ab und dessen Schicksal ist ein wenig ungewiss geworden, wenngleich Fox im Gespräch als Vertretung ist.
Ein Hit des Sommers, auf jeden Fall außerhalb der USA, war der "Frauenfilm" Mamma Mia!, der sich aber selbst bei den Amis prächtig verkauft hat und auf erstaunliche $ 143,76 Mio. kam. Um sich jedoch das Potential des Filmes vor Augen zu halten, sollte man sich das weltweite Gesamteinspiel auf der Zunge zergehen lassen: $ 572,08 Mio.
A propos Frauenfilme: Es gab ja dieses Jahr auch den Sex and the City Kinofilm und dieser schlug auch bombig ein, sicherte sich $ 152,65 Mio. ($ 415,13 Mio.) und alle Fans der illusteren Damenrunde dürfen sich auf eine Fortsetzung freuen, die inzwischen wohl auch angekündigt wurde.
Auch Animationsfilme gab es und auf dem zehnten Platz finden wir einen davon. Dr. Seuss' Horton Hears a Who! ist auch gleichzeitig der erfolgreichste Film diesen Jahres, der vor den Sommerblockbustern anlief und das mit der stolzen Summe von $ 154,53 Mio. ($ 296,99 Mio.).
Bond, James Bond und für den smarten Helden des MI:6 ist sein zweiter Auftrag geglückt. Aktuell dreht Quantum of Solace noch seine Runden in den US-Kinos und hat bis dato $ 164,35 Mio. ($ 537,13 Mio.) einspielen können. Damit liegt er nur knapp hinter dem royalen Casino.
Frauenfilm, die Dritte: Mit dem Abschneiden von Twilight, einer östrogengetränkten Schnulzverfilmung einer Teenie-Vampir-Romanserie konnte dieses Jahr wirklich niemand rechnen aber die $ 167,06 Mio. ($ 236,77 Mio.) sprechen eine deutliche Sprache.
Was nun folgt, ist ein Triumvirat des Animationsfilmes, welches nach unten von Madagascar: Escape 2 Africa abgerundet wird. Angesichts der $ 174,87 Mio. ($ 399,21 Mio.) kann man im Hause DreamWorks nicht ganz zufrieden sein, liegt das Ergebnis doch hinter dem ersten Teil. Nichtsdestotrotz sollen die Arbeiten an einer Fortsetzung weitergeführt werden.
Und erneut DreamWorks, diesmal aber mit einem Kampfkunst-Panda aus Fernost: Kung Fu Panda, mit $ 215,43 Mio. ($ 631,91 Mio.) wohl bald reif für ein eigenes Franchise, gehörte auch zu den positiven Überraschungen des Jahres.
Doch auch dieses Jahr kam man am Klassenprimus Pixar nicht vorbei, der mit Wall-E zwar finanziell nicht an ältere Erfolge anknüpfen konnte aber dafür inhaltlich in andere Sphären vordring. Und für diese Leistung sind $ 223,78 Mio. ($ 507,26 Mio.) keine schlechte Entlohnung.
Natürlich darf auch Will Smith in diesem illusteren Kreis nicht fehlen, obwohl sein Hancock auch nicht das Gelbe vom Ei sein soll. Seine Fans hat's nur wenig gestört und so kamen $ 227,95 Mio. ($ 624,39 Mio.) zusammen.
Auch auf dem dritten Platz ist ein kontrovers aufgenommener Titel gelandet: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull mit dem Peitsche schwingenden Opa Harrison Ford. Aber man soll alte Leute ja niemals unterschätzen und so hat sich der Film $ 317,02 Mio. ($ 786,56 Mio.) erspielen können. Gar nicht übel für so ein Reboot einer alten Saga.
Überrumpelt wurde er nur von zwei Comicverfilmungen, gerecht aufgeteilt auf Marvel und DC. Den Anfang macht Iron Man, sicherlich DER Überraschungshit des Jahres, der mit einem auferstandenen Robert Downey Jr. $ 318,31 Mio. ($ 581,93 Mio.) umsetzen konnte und dessen Fortsetzungen schon fest eingeplant sind.
Ob und wann Christopher Nolan The Dark Knight fortsetzen lassen wird, steht aktuell noch in den Sternen. Sicher sind nur die vielen aberwitzigen Gerüchte um einen möglichen dritten Teil. Warner steckt jedenfalls zum Teil in einer Zwickmühle. Nolans Erbe ist, sollte er nicht weitermachen, mächtig und schon einmal hat man das Franchise abstürzen lassen. Auf der anderen Seite wäre es dumm, einen Film, der $ 530,83 Mio. ($ 996,83 Mio.) eingespielt hat, nicht fortzusetzen. Vielleicht werden wir 2009 mehr erfahren zum Thema.
Abgesehen vom schnöden Mammon, gibt es natürlich auch jene Filme, die sich um die begehrten Filmpreise schlagen und da soll 2008, so behaupten jedenfalls manche US-Kritiker, nicht gerade der große Knaller gewesen sein, obgleich solch Leute wie Clint Eastwood, Sam Mendes, David Fincher, Gus van Sant oder Darren Aronofsky Filme ins Rennen geschickt haben. Leider können wir das in Deutschland noch nicht wirklich beurteilen, da die sog. Award-Contender hier erst im nächsten Jahr anlaufen werden aber ich bin sicher, da wird so mancher Film auf meine Einkaufsliste wandern. Nichtsdestotrotz wird der ganze Rummel weiter beobachtet und ich bin selbst schon gespannt, was Golden Globes und Academy Awards so bringen werden.
Ja, und wie schaut es eigentlich 2009 aus? So wirklich stehen die Releasetermine der Majorlabel noch nicht richtig fest aber ich werde trotzdem versuchen, zumindest jene Filme nachfolgend zu erwähnen, die durchaus Potential an der Kinokasse haben und/oder auf die ich mich, sofern mir bis dato bekannt, freue.
Der Januar schaut in meinen Augen recht langweilig aus. Ziemlich viel Horrorgedöns (The Unborn, My Bloody Valentine 3-D, The Uninvited) kommt auf die Amerikaner zu und unter den anlaufenden Filmen hat nur Underworld: Rise of the Lycans einen relativ großen Namen. Einzig Paul Blart: Mall Cop mit Kevin Smith könnte durchaus Potential besitzen. Interessant ist übrigens, dass Warner The Dark Knight einen Re-Run spendiert. Man will wohl die $ 1 Mrd. Barriere durchbrechen.
Im Februar scheint meines Erachtens nur The International von Tykwer aus qualitativer Sicht beachtenswert zu sein, während ich Confessions of a Shopaholic durchaus ein wenig Boxofficepotential zutraue, scheint die Romanvorlage recht beliebt zu sein. Horrorfans warten natürlich auf die Baysche Wiederbelebung von Friday the 13th. Vom Starpotential dürfte hingegen auch He's Just Not That Into You ganz gut gehen, während es interessant sein wird, ob Pink Panther 2, der übrigens auch auf der Berlinale laufen wird - wie erbärmlich - an die Zahlen vom Vorgänger herankommen wird.
Im März wird's dann schon heißer. Fraglich ist, nachdem der Rechtstreit zwischen Fox und Warner noch stark am Brodeln ist, ob Watchmen wie geplant anlaufen kann. Interessant sehen auch Duplicity und Knowing aus, während DreamWorks' Monsters vs. Aliens gut einschlagen dürfte und auch Disney hat mit Race to Witch Mountain ein Eisen im Feuer. Dagegen könnte Adventureland von Mottola, der 07 schon Superbad rausgebracht hat, ein Geheimtipp sein.
Der April macht was er will, und so gibt es den vierten Fast and the Furious Film, was von Hannah Montana, Hannah Montana The Movie, der von allen Teens sehr gut besucht sein wird, sowie den Dragonball Realfilm Dragonball Evolution, die Actionfortsetzung Crank 2: High Voltage, was Neues mit Seth Rogen: Observe and Report und zwei Filme, die mich durchaus mehr interessieren: State of Play und The Soloist, der ja eigentlich schon zu dieser Oscarseason starten sollte.
Im Mai ist Blockbustertime angesagt und so tummeln sich hier: X-Men Origins: Wolverine, Star Trek, Angels & Demons, Night at the Museum II: Battle of the Smithsonian, Pixar's Up und ganz interessant für viele Fans, Terminator: Salvation. Die genannten Filme sind alles potentielle Hits, die weit mehr als $ 100 Mio. einspielen sollten. Dazu hat Bruno Sleeper-Potential. Erwähnen möchte ich aber noch The Brothers Bloom als Limited-Titel, den man unbedingt im Auge behalten sollte.
Im Juni wird es dann etwas luftiger was die ganz großen Titel angeht aber hier wird Transformers 2 dem Monat wohl seinen Stempel aufdrücken. Nichtsdestotrotz hat Universal mit Land of the Lost eine Will Ferrell Fantasykomödie am Start und auch andere Studios setzen auf die Lachmuskeln: Warner mit The Hangover, The Proposal von Buena Vista oder The Year One von Sony. Gespannt darf man auf das Remake von The Taking of Pelham 123 sein von Tony Scott.
Im Juli trifft man dann auf alte Bekannte und die Fortsetzungen: Ice Age: Dawn of the Dinosaurs und Harry Potter and the Half Blood Prince, der ja um über ein halbes Jahr verschoben wurde, ganz zum Unmut der vielen Fans. Ansonsten darf auch der Roland Emmerich seinen neuen Film 2012 der Öffentlichkeit präsentieren. Horrorfans dürften sich vor allem auf Piranha 3-D von Alexandre Aja freuen. Und auch Apatow-Freunde haben Grund zum Jubeln, denn sein Funny People rollt ebenfalls an den Start. Meinereiner fiebert ja vor allem Michael Manns Public Enemies entgegen.
Je weiter wir uns im Jahr 09 vorwärts bewegen, desto leerer sind noch die Releasekalender und so stehen im August auch noch recht wenige Filme bereit. Paramount hat jedenfalls G.I. Joe im Angebot, bei Warner einen Familienfilm mit Robert Rodriguez. Anstatt Shorts hätten die Fans hier wohl lieber Sin City 2 oder Machete gelesen. Jedenfalls bekommt auch das Final Destination-Franchise ein Reboot und ratet mal in welcher Form. Richtig, man geht auch 3-D, das scheint die Plage 09 zu werden: Final Destination: Death Trip 3D. Richtig harte Kost dürfte es dann sicherlich in Rob Zombie's Tyrannosaurus Rex geben.
Der September sieht's jetzt noch nicht so prall aus, einzig der Actioner Game von Lions Gate oder der Thriller Whiteout von Warner klingen ganz passabel und auch Onkel Willis ist in Surrogates auf der Leinwand zu sehen. Highlights dürften dafür Soderberghs The Informant und der Animationsfilm 9 sein. Und wie wär's mit einem Horrorfilm mit Megan Fox, basierend auf einem Drehbuch von Diablo Cody? Gut, dann mal Jennifer's Body im Auge behalten.
Im Oktober gibt es dann für mich NUR ein Highlight: Martin Scorseses Shutter Island. Ansonsten steht bis jetzt nur viel Horror in den Startlöchern (Sorority Row, Zombieland, The Stepfather (2009), Saw VI). Dazu das Biopic Amelia.
Im November gibt es dann sicherlich wieder ein buntes Programm aus Oscaranwärtern und großen Blockbustern und zumindest letztere haben teilweise schon feste Starttermine. Darunter The Box von Richard Kelley, A Christmas Carol (2009) von Zemeckis, das The Wolf Man Remake, Planet 51 von Sony und Guy Ritchies Sherlock Holmes. Spannend dürfte auch Wes Andersons Ausflug in Animationsgenre werden mit The Fantastic Mr. Fox.
Und was bringt der Dezember? Wohl James Camerons Rückkehr auf die Kinoleinwand mit seinem Avatar. Auch steht Peter Jacksons The Lovely Bones in den Startlöchern. Und auch Disney kehrt zu den Wurzeln zurück und präsentiert mit The Princess and the Frog wieder einen handgezeichneten Zeichentrickfilm. Ach ja, und dann gibt es noch das Chipmunks-Sequel: Alvin and the Chipmunks: The Squeakuel.
Freuen wir uns also auf ein spannendes Filmjahr 2009, auf all jene Filme, die bis jetzt bekannt sind und auf die, die noch im Laufe der Zeit zum Releasekalender hinzugefügt werden und natürlich auch auf viele schöne Veröffentlichungen für den Heimkinomarkt und das nicht nur von neuen Blockbustern, sondern auch von alten Klassikern. In diesem Sinne: Auf ein frohes Jahr 2009.
Why Marvel's What If...? Is Ending After Three Seasons
vor 11 Stunden
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