Freitag, Dezember 12, 2008

Sie hauen alle in die Pfanne

Jawoll ja. Lang lebe das italienische Kino der 70er Jahre. Wie man sicherlich mitbekommen hat, stehe ich auch auf sogenannte EuroKult-Titel und habe unlängst das Schmankerl Supermänner gegen Amazonen, so der weitaus heißere Alternativtitel des Filmes, in die Hände bekommen und musste ihn mir, aufopferungsvoll wie ich nun einmal bin, sofort anschauen. An dieser Stelle sei schon einmal so viel verraten: Wer Angst vor Trash hat, muss um den Film einen ganz ganz weiten Bogen machen. Das Werk an sich entstamm wohl einer ganzen Reihe Supermänner-Filme, wo die Akteure in den verschiedensten Epochen auf die Kacke gehauen haben und hier verschlägt es den Zuschauer irgendwo in eine nicht näher definierbare Zeit, wo fiese Amazonen in knappen Bikinis die netten Bewohner eines Steinbruches - zumindest findet wohl alles in der nahen Umgebung eines solchen statt - tyrannisieren. Im Grunde scheint es dem Film auch total egal sein, dass man hier mitten ins Geschehen geworfen wird - eventuell liegt es auch an der geschnittenen deutschen Fassung - aber so wirklich kapiert keiner genau, wer die Leute sind und woher sie überhaupt kommen. Das ist aber auch egal und so haben wir quasi drei Helden: einen schwarzen Hünen, einen asiatischen Kung-Fu-Spezialisten und einen blonden Muskelprotz, der zwischendrin mit seinem Meister einen Gott mimt, der die armen Steinbrucheinwohner beschützen soll. Dann geht's da auch noch um eine kleine Diebesbande, heiliges Feuer, was einen unsterblich macht und die große Liebe. Das alles ist in der deutschen Fassung kompakt in einer Rainer Brandt-Synchronisation verpackt wurden, die den Vogel dann total abschießt und den Film für jeden Zuschauer unerträglich macht, der außer Fellini noch keine anderen italienischen Filmen aus der Zeit gesehen hat. Bekloppt ist gar kein Ausdruck für dieses Machwerk. Die Story passt auf einen Bierdeckel und das Drumherum wirkt so lächerlich, dass man vor Lachen von der Couch plumpst. Dazu knallen einem im Sekundentakt Sprüche um die Ohren, die einen vom Glauben abfallen lassen oder wie würdet Ihr euch verhalten, wenn der Guru was von Fahrradreparatur und Uri Geller in einem Satz faselt bei einem Film, der wohl irgendwo in der grauen Vorzeit spielen will. Man muss es gesehen haben, um es begreifen zu können und das interessante ist sogar, der Film kann unterhalten und mit steigendem Alkoholspiegel und Gruppengröße sogar noch mehr. Quasi ein Geheimtipp als Partyfilm oder für den geneigten Liebhaber, der Geschmacksnerven aus Stahl hat. Irgendwie, und ich weiß wirklich nicht warum, habe ich 4 Punkte locker gemacht.

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