Sonntag, Dezember 28, 2008

Asterix und die Wikinger

Es ist immer gefährlich, wenn Kindheitserinnerungen wiederbelebt werden, zu sehr hat man die Figuren, Stimmen und Geschichten ins Herz geschlossen und so ergeht es mir auch bei den Asterix-Zeichentrickfilmen. Und auch hier hatte ich schon mit den letzten Auskupplungen so meine Probleme, angefangen bei Asterix - Operation Hinkelstein und dann fortgeführt mit dem unsäglichen Asterix in Amerika. Leider kann auch Asterix und die Wikinger nicht wirklich bei mir punkten, wenngleich er in meinen Augen besser ist als die beiden vorher genannten Filme, wenngleich auch nur ein bisschen. Dass sich der Zeichenstil dabei weiterentwickelt hat, ist auch das geringste Problem, wenngleich der Look des Filmes auf den ersten Blick ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Es hapert viel mehr an einer passenden Geschichte und dabei fängt der Film eigentlich überaus atmosphärisch an, mit der Einführung durch die Wikinger, dazu die Stimme aus dem Off, die Vorzeichen scheinen gut zu sein und so geht es auch weiter, bis die Person des Grautvornix auftaucht, der von Asterix und Obelix trainiert werden soll. Leider ist der Charakter so angelegt worden, dass er dem heutigen, jungen Publikum gefällt und vor allem "cool" ausschaut. Dazu ein wenig Gehampel, Popmusik und weg ist die alte, schöne Asterixatmosphäre. Dabei wäre es auch ohne diese Szenen gegangen, wie man dann feststellt, wenn sich der Film "konventionell" entfaltet und klassisch fortgeführt wird. Nun gut, man kann es nicht mehr ändern. Was sonst so auf der Leinwand geboten wird, lädt stellenweise zum Schmunzeln ein, da einige Gags durchaus als gelungen bezeichnet werden können, während die Liebesgeschichte am Ende auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei ist. Dafür gibt es ein paar fetzige Prügeleien und die auch nicht nur mit den armen Römern. Ungewohnt sind auch die neuen deutschen Stimmen, obwohl durchaus prominente Sprecher gewonnen werden konnten, unter anderem Didi Hallervorden. So fällt das Fazit beim neuen Asterix auch sehr durchwachsen aus: Nette Ideen wechseln sich mit nervigen Charakteren und Einfällen ab, die als billiger Kompromiss für die derzeitige Popkultur zu verstehen sind. So mag ich meine gallischen Helden jedenfalls nicht. 05/10.

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