Sonntag, Dezember 21, 2008

The Doors

Ich möchte an dieser Stelle einmal mit einem Filmzitat starten, welches in meinen Augen in Zusammenhang mit Oliver Stones The Doors durchaus seine Berechtigung hat. "The Doors? Jim Morrison? He's a drunken buffoon posing as a poet. " Zu hören sind diese Zeilen in Almost Famous und sie spiegeln durchaus auch jenen Eindruck wieder, den man durch Stones The Doors bekommen könnte. Wie bei jedem Biopic steht man irgendwann vor der Frage, welche Aspekte des Schaffens einer Person zu berücksichtigen seien, ohne dass man den Rahmen des Möglichen sprengt und den Film viel zu lang werden lässt. Stone hat seine Wahl getroffen und ich weiß nicht, ob man mit der Darstellung Jim Morrisons so unbedingt einverstanden sein muss. In kurzen Abschnitten wird jedenfalls zu Beginn sein Werdegang vor der Musikzeit abgehandelt, darunter auch jener Moment in der Wüste mit dem toten Indianer, ein Stilmittel, welches den ganzen Film wie ein roter Faden durchzieht. Danach wird auf Morrison, der hier übrigens sehr überzeugend von Val Kilmer verkörpert wird, und The Doors eingegangen und Stone versucht, den Poeten des Rock'n'Roll in den Fokus zu setzen, erzählt von den Drogenexzessen, seinen Visionen, den Frauengeschichten und den Aufstieg der Band und zumindest bei mir macht sich der Eindruck breit, dass das oben genannte Zitat durchaus zutreffend sein könnte, denn nüchtern erlebt man Morrison nur selten und klare Momente sucht man fast vergeblich. So ist es auch nicht ganz einfach, der Legendenbildung zu folgen. Sicherlich wurden Tabus gebrochen und in den Songs Botschaften transportiert, doch Stone geht viel zu sehr auf das Klischeedasein aus Sex, Drugs und Rock'n'Roll ein, ohne sich wirklich Zeit zu nehmen, den Versuch zu wagen, weiter hinter die Kulissen der Personen oder aber auch der Zeit zu blicken. Dies ist schade, da der Film von der optischen Seite nicht nur mit malerischen und atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, sondern auch mit interessanten Drogenhalluzinationen aufwarten kann und teilweise wie eine Skizze zu seinem späteren Natural Born Killers daherkommt. Die musikalische Untermalung mit den Stücken der Doors und anderen Gruppen bietet dann den passenden Rahmen für jene Bilder und selbst auf Seiten der Schauspieler gibt es wenig zu mäkeln und auch Meg Ryan scheint in ihrer Rolle aufzugehen. Insofern ist es wirklich ein wenig ärgerlich, welchen Weg Stone dann schlußendlich bei seiner Inszenierung eingeschlagen hat. So gibt es nur 7/10.

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