Dienstag, Dezember 30, 2008

Sando Kid spricht das letzte Halleluja

Große Kunst sieht anders aus aber wir Italo-Western-Liebhaber sind ja eh Schlimmeres gewöhnt und so entwickelt sich Sando Kid spricht das letzte Halleluja schlußendlich doch zu einem ganz soliden Genrevertreter, obgleich er keine Highlights setzen kann. Das liegt vor allem an der Story, die nun wirklich aus all' den Versatzstücken besteht, aus denen die Westerngeschichten damals zusammengebaut wurden: Da gibt es einmal die typische Rachegeschichte, dann den bösen reichen Großgrundbesitzer, der die armen Landbesitzer unterjocht, inklusive Ereignissen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg und zwei nicht ganz üblichen Sidekicks. Garniert wird das noch mit einem hübschen Mädel, das am Ende nicht ungeschoren aus der Sache herauskommt. Aber hey, immerhin funktioniert die Story insofern, als dass am Ende ein durchaus unterhaltsames Vehikel heraus kommt, welches sogar noch besser hätte werden können, wenn nicht Peter Lee Lawrence den Helden mimen würde. Ich kann mir nicht wirklich helfen aber der Milchbubi Lawrence ist hier als Lead fehl am Platz. Mehr Sunnyboy als Pistolero nimmt man ihm die Rolle einfach nicht ab, auch wenn er sein Bestes versucht. Zum Glück hat man ihm mit Espartaco Santoni, der den Kopfgeldjäger Dollar spielt, einen Sidekick verpasst, der schon eher dem Bild des Italo-Western-Helden entspricht. Zusammen schießen sich die beiden durch die Story, die hier und dort natürlich die üblichen Fehlerchen hat, die aber auch irgendwie zum Genre dazugehören und hat man zu Beginn eventuell noch die Befürchtung, das Ganze könnte sich doch ein wenig ziehen, so vergehen die knapp 90 Minuten im Grunde doch rett flott. Das liegt sicherlich auch am stimmigen Score von Alessandro Alessandroni und der Tatsache, dass der Film gut photographiert wurde. Dass der Kameramann in mancher Szene zu sehr auf Leone gemacht hat, können wir unter jugendlichem Leichtsinn verbuchen. Sicherlich ist das Vehikel nichts für Leute, die mit dieser Art Film gar nichts anfangen können aber Liebhaber kleinerer Pferdeopern kommen auf ihre Kosten. 5,5/10

Keine Kommentare: