Sonntag, Februar 18, 2007
12 Stunden Angst
Gleichnamiges Remake des Film-Noir Klassikers aus dem Jahre 1952. Der stellvertretende Staatsanwalt aus L.A. Robert Caulfield (Gene Hackman) muss eine Zeugin aus dem ländlichen Kanada in die USA überführen, damit diese als Kronzeugin bei einem Mafiaprozess aussagen kann. Doch der Mob ist schon hinter ihnen her und es kommt zum Showdown in einem Zug. Vom Original nicht stark abgeändert, erzeugt der Film seine Spannungsmomente aus dem Setting, denn das geschlossene System Zug lässt wenig Spielraum für Versteckspiele und so kommt es, dass sich Täter und Opfer unweigerlich nahe kommen. Leider versäumt man es hier, im Gegensatz zum Original, das letzte Quentchen Spannung herauszuholen, wirkt Vieles doch wie auf dem Niveau eines TV-Krimis. Letztendlich scheint das Auftreten Caulfields als zu souverän, das Gefühl der Gefahr springt nie auf den Zuschauer über und die stellenweise billig aussehenden Effekte tun ihr Übriges. Dazu wirkt der wie aus einem Hut gezauberte Twist zum Ende lächerlich und unglaubwürdig. Der Eindruck eines B-Movies wird dann auch noch durch die schlechte deutsche Synchronisation verstärkt, doch da kann ja der Film nichts für. Nichtsdestotrotz sind die Performances der Schauspieler auch nicht so zwingend, wie man es in dieser Ausnahmesituation erwartet hätte. Sicherlich wartet der Film auch mit tollen Szenen auf, z.B. die direkte Konfrontation Caulfields mit den Killern im Speisewagen oder die Noir-Reminiszenz, wenn Caulfield und die Zeugin im verdunkelten Abteil sitzen und sich Licht und Schatten abwechseln. So wird stimmige Atmosphäre erzeugt, doch zuweilen wird davon zu wenig präsentiert, sodass der Film nicht über Mittelmaß herauskommt. Trotzdem noch wesentlich besser als viele deutsche TV-Geschwister. 06/10
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen