Sonntag, Februar 04, 2007

Die Chaoscamper


Es ist eine Crux mit dem Zeitalter in dem wir leben. Immer mehr technische Spielereien erleichtern uns das Sein, während die zwischenmenschliche Kommunikation immer mehr auf der Strecke bleibt, besonders bei jungen Menschen. Dies muss auch Bob Munro (Robin Williams) feststellen, als er versucht Kontakt mit seinen beiden Kindern aufzunehmen. Da die familiären Bande nicht mehr so fest zu sein scheinen, beschließt das Familienoberhaupt kurzerhand, den geplanten Trip nach Hawaii gegen eine Campingtour de Luxe einzutauschen, um den Geist der Familie herbei zu beschwören. Man könnte nun denken, dies sei ein nobles Unterfangen, doch in Wirklichkeit will Bob seinen Job retten, und reist inkognito mit seiner Familie zu einer Firmenpräsentation. So weiß der geneigte Filmfreund natürlich schon jetzt, das solch ein Doppelleben zu reichlich Verwirrungen führt und solch eine Story prädestiniert für eine Komödie zu sein scheint... Leider wusste man vor Besuch des Kinos, Einschalten des Fernseher oder Einlegen der DVD nicht, dass einem hier ein überaus plumper und klischeehafter Genrebeitrag untergejubelt wurde. Die Komik ergibt sich aus eigentlich überaus harmlosen Alltagssorgen eines jeden Campers, werden aber so krass überspitzt dargestellt, dass ihre Künstlichkeit nicht zu verbergen ist und so kaum bis gar keine Lacher erzeugt werden. Viel mehr tut es weh mit ansehen zu müssen, wie einfallslos diese Geschichte präsentiert wird. Die Charaktere sind dem Reißbrett entstanden, mit Klischees durchtränkt, wie z.B. die etwas beschränkte aber überaus liebenswürdige Gornicke-Familie oder aber auch Bobs Vorgesetzte. Soweit so schlecht, doch zum Ende wird noch eine Schippe Kohlen aufgelegt, denn diese Heraufbeschwörung der heilen Familie, samt "Alles-wendet-sich-zum-Guten-Ende", stinkt nur so vor amerikanischer Konservativität. 04/10 und die Gewissheit, dass niemand die Griswolds schlagen kann, wenn es um Urlaubskatastrophen geht.

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