Sonntag, Februar 25, 2007

Muxmäuschenstill


Ich gebe es offen zu: Ich habe ein Problem mit dem aktuellen deutschen Film und so bin ich auch skeptisch gegenüber diesem Werk gewesen. Die Skepsis hat sich gelegt, denn das finale Produkt ist dann doch wesentlich besser, als viele andere Produkte aus deutschen Landen. Sichtlich inspiriert durch Genregrößen wie z.B. Taxi Driver, wird hier eine Geschichte von einem Mann erzählt, der das Recht in die eigene Hand nimmt und mit all den kleinen und großen Gesetzesübertretern abrechnet. Dass er dabei selbst geltendes Recht bricht, stört ihn wenig und wird auch im Film zu keinem Zeitpunkt thematisiert. Vielmehr soll hier mit der Gesellschaft an sich ins Gericht gegangen werden, denn das Bild der Filmemacher von der Welt, in der wir leben, ist scheinbar mehr als negativ. Wo man hinsieht, erkennt man Gesetztesverstöße und es scheint an der Zeit gewesen zu sein, dass ein Mensch das Heft in die Hand nimmt, ein Ottonormalverbraucher wie Max. Seinen Schulterhalfter immer zur Schau stellend, tritt er wie ein Großstadtsheriff auf und wirkt zuweilen doch lächerlich. Es mag vielleicht am Schauspieler liegen oder am Drehbuch, doch dieses überzeichnete Auftreten mag nicht so recht passen. Auch schießt man sich ins eigene Bein, wenn man einerseits deutlich die aktuelle TV-Landschaft anprangert, sich über diesen hirnlosen Rotz auslässt, zur Inszenierung des Films sich aber jener Techniken bedient, die doch so verwerflich sein sollen. Nichtsdestotrotz ist dieser Beitrag ein interessantes und diskussionswürdiges Werk. Bitte mehr davon. 07/10

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