Dienstag, Januar 16, 2007

64 th Annual Golden Globes - Die Nachlese


Die Awardseason hat heute morgen mit der Verleihung der Golden Globe Awards begonnen. Persönlich finde ich die Globes noch schöner als die Oscarverleihung, sind die Globes doch wesentlich familiärer, die Stars sitzen mit ihren Familienmitgliedern und Crewmitgliedern zusammen an einem Tisch, es wird gegessen, man unterhält sich und die Stimmung wirkt gelöst. Wenngleich man bei einigen Gesichtern dann schon einen Anflug von Enttäuschung herauslesen konnte, als einer ihrer Kollegen und nicht sie selbst ausgezeichnet wurden. Bei den TV-Produktionen gab es gleich mehrere Doppel- oder Dreifachsieger, so wurde der TV-Film Gideon's Daughter jeweils mit dem Award für den besten Schauspieler Bill Nighy und die beste Nebendarstellerin Emily Blunt ausgezeichnet. Beides Globe-Newcomer. Ebenfalls zwei Awards heimste die US-Serie Ugly Betty ein, sowohl als beste Comedyserie und auch für die Hauptdarstellerin America Ferrara. Für einige, besonders fürs Ensemble, schien der Sieg mehr als überraschend, so sind jedenfalls die überschwänglichen Emotionen zu erklären. Der große Abräumer im Bereich TV ist jedoch Elizabeth I gewesen, der den Globe als bester TV-Film gewonnen hat, dazu mit Jeremy Irons, der die Trophäe damit zum zeiten Mal erhalten hat, die Nebendarsteller dominiert hat und auch bei der weiblichen Titelrolle mit Hellen Mirren den Konkurrentinnen keine Chance gelassen hat. Es sollte auch nicht der letzte Globe für Mirren an diesem Abend gewesen sein. Als beste TV-Serie Drama wurde Grey's Anatomy ausgezeichnet, die damit nach dem letztjährigen Sieg von Sandra Oh auch schon zwei Globes gewinnen konnte. Die Trophäen für die Hauptdarsteller und -innen wurden dann wie folgt verteilt: bester Hauptdarsteller Comedyserie: Alec Baldwin für 30 Rock. Bester Hauptdarsteller Dramaserie: Hugh Laurie für House M.D., damit schon zweimal hintereinander in derselben Kategorie ausgezeichnet. Zu guter letzt die beste Hauptdarstellerin in einer Drama Serie: Kyra Sedgwick für The Closer.
Wechseln wir nun zu den Kinofilmen. Dort gab es gleich etwas Verwirrung, als Prince nicht zur Übergabe seines Awards für den besten Song zu dem Animationsfilm Happy Feet aufgetaucht ist. Irgendwann später ist er jedoch aufgetaucht, er stand im Stau. Die beste Filmmusik lieferte Alexandre Desplat für The Painted Veil ab. Als bester Animationsfilm, übrigens eine neue Kategorie der diesjährigen Verleihung, wurde Pixars Cars ausgezeichnet und Regisseur John Lasseter war sichtlich mitgenommen. Beim besten fremdsprachigen Film bot sich dieses Jahr die absurde Situation, dass zwei US-Produktionen nominiert waren. Schlußendlich gewann Clint Eastwood seinen 6. Globe für Letters from Iwo Jima. Bei den Nebendarstellern stich ein Film alle Kontrahenten aus, denn Dreamgirls holte beide Globes: Einmal für Eddie Murphy, der sich gegen Brad Pitt und Jack Nicholson durchsetzen konnte und für Jennifer Hudson. Zumindest die Auszeichnung Murphys ist eine größere Überraschung. Die Auszeichnung für das beste Drehbuch wurde an Peter Morgan und The Queen gereicht. Die Awards für die besten Schauspieler im Comedybereich gingen einmal an Meryl Streep, die inzwischen auch schon 6 Globes zu Hause stehen hat, für The Devil Wears Prada und Sacha Baron Cohen, sicherlich auch eine Überraschung, für Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan. Baron Cohens Dankesrede war jedenfalls mehr als einmalig. Bei den Darstellern für Best Motion Picture Drama gab es keine Überraschungen. Wie erwartet gewann Hellen Mirren für The Queen und Forest Whitaker für The Last King of Scotland. Damit hat Mirren an diesem Abend insgesamt zwei Globes mitnehmen können und kann diese nun zu ihrem bereits vorhandenen dazu stellen. Für Whitaker ist dies die erste Auszeichnung und er wirkte sichtlich berührt und fand am Anfang nicht die richtigen Worte. Als bester Regisseur wurde Martin Scorsese für The Departed ausgezeichnet, der damit auch seinen zweiten Globe gewonnen hat. Vielleicht klappt es dieses Jahr dann auch bei der Oscarverleihung. Vom Gewinn sichtlich beflügelt, legte er eine impulsive Dankesrede aufs Parkett. Zum Glück gibts bei solchen Veranstaltungen keine Dopingtests, denn da scheint jemand etwas ins Glas gemischt zu haben ;)
Der Preis für die beste Komödie oder Musical ging dann schlußendlich ebenfalls an Dreamgirls, der untern den Kinofilmen damit die meisten Globes gewonnen hat, nämlich drei. Es hatte fast den Anschein, dass ein Topfavorit heute komplett leer ausgehen würde, doch mit der letzten Kategorie sicherte sich Babel auch den ersehnten Preis, sogar als bestes Drama.
Der Cecille B. DeMille Ehrenglobe ging an Warren Beatty und wurde von Tom Hanks überreicht, dessen Laudatio nur so von "Balls" zugepackt schient. Warren schien sichtlich geehrt und konnte im Angesicht solcher Kinodinos wie Nicholson, Eastwood, Streep und Scorsese nicht anders und hat verlauten lassen, dass man ihn in naher Zukunft wieder in einem Kinofilm werde sehen können. Die Katze lässt das Mausen nicht.

Hier noch einmal die Gewinner im Überblick:

Bester Kinofilm - Drama
- «Babel»
- «Bobby»
- «Departed – Unter Feinden»
- «Little Children»
- «The Queen»

Beste Schauspielerin in einem Kinofilm
- Penélope Cruz für «Volver - Zurückkehren»
- Judi Dench für «Notes on a Scandal»
- Maggie Gyllenhaal für «Sherrybaby»
- Helen Mirren für «The Queen»
- Kate Winslet für «Little Children»

Bester Schauspieler in einem Kinofilm
- Leonardo DiCaprio für «Blood Diamond»
- Leonardo DiCaprio für «Departed – Unter Feinden»
- Peter O’Toole für «Venus»
- Will Smith für «The Pursuit of Happyness »
- Forest Whitaker für «The Last King of Scotland»

Bester Kinofilm – Comedy oder Musical
- «Borat»
- «Der Teufel trägt Prada»
- «Dreamgirls»
- «Little Miss Sunshine»
- «Thank You For Smoking»

Beste Schauspielerin in einem Kinofilm (Comedy oder Musical)
- Annette Bening für «Krass»
- Toni Collette für «Little Miss Sunshine»
- Beyoncé Knowles für «Dreamgirls»
- Meryl Streep für «Der Teufel trägt Prada»
- Renee Zellweger für «Miss Potter»

Bester Schauspieler in einem Kinofilm (Comedy oder Musical)
- Sascha Baron Cohen für «Borat»
- Johnny Depp für «Flucht der Karibik 2»
- Aaron Eckhart für «Thank You For Smoking»
- Chiwetel Ejiofor für «Kinky Boots»
- Will Ferrell für «Schräger als Fiktion»

Bester animierter Film
- «Cars»
- «Happy Feet»
- «Monster House»

Bester ausländischer Film
- «Apocalypto» (USA)
- «Letters from Iwo Jima» (USA/Japan)
- «Das Leben der Anderen» (Deutschland)
- «Pan’S Labyrinth» (Mexiko)
- «Volver» (Spanien)

Beste Nebendarstellerin in einem Kinofilm
- Adriana Barrbaza für «Babel»
- Cate Blanchett für «Notes on a Scandal»
- Emily Blunt für «Der Teufel trägt Prada»
- Jennifer Hudson für «Dreamgirls»
- Rinko Kikuchi für «Babel»

Bester Nebendarsteller in einem Kinofilm
- Ben Affleck für «Hollywoodland»
- Eddie Murphy für «Dreamgirls»
- Jack Nicholson für «Departed – Unter Feinden»
- Brad Pitt für «Babel»
- Mark Wahlberg für «Departed – Unter Feinden»

Bester Regisseur eines Kinofilms
- Clint Eastwood für «Flags of our Fathers»
- Clint Eastwood für «Letters from Iwo Jima»
- Stephen Frears für «The Queen»
- Alejandro Gonzalez Inárritu für «Babel»
- Martin Scorsese für «Departed – Unter Feinden»

Bestes Drehbuch für ein Kinofilm
- Guillermo Arriaga für «Babel»
- Todd Field & Tom Perrotta für «Little Children»
- Patrick Marber für «Notes on a Scandal»
- William Monahan für «Departed – Unter Feinden»
- Peter Morgen für «The Queen»

Bester Soundtrack eines Kinofilms
- Alexandre Desplat für «The Painted Veil»
- Clint Mansell für «The Fountain»
- Gustavo Santaolalla für «Babel»
- Carlo Siliotto für «Nomad»
- Hans Zimmer für «The Da Vinci Code»

Bester Sound in einem Kinofilm
- Seal mit „A Father’s Way“ für «The Pursuit of Happyness»
- Beyoncé Knowles mit „Listen“ für «Dreamgirls»
- Bryan Adams mit „Never Gonna Break my Faith“ für «Bobby»
- Prince Roger Nelson mit „The Song of the Heart“ für «Happy Feat»
- Sheryl Crow mit “Try Not to Remember” für «Home of the Brave»

Beste Dramaserie
- «24» (FOX)
- «Big Love» (HBO)
- «Grey’s Anatomy» (ABC)
- «Heroes» (NBC)
- «Lost» (ABC)

Beste Schauspielerin in einer Dramaserie
- Patrcia Arquette für «Medium» (NBC)
- Edie Falco für «The Sopranos» (HBO)
- Evangeline Lilly für «Lost» (ABC)
- Ellen Pompeo für «Grey’s Anatomy» (ABC)
- Kyra Sedgwick für «The Closer» (TNT)

Bester Schauspieler in einer Dramaserie
- Patrick Dempsey für «Grey’s Anatomy» (ABC)
- Michael C. Hall für «Dexter» (Showtime)
- Hugh Laurie für «Dr. House» (FOX)
- Bill Paxton für «Big Love» (HBO)
- Kiefer Sutherland für «24» (FOX)

Beste Comedyserie
- «Desperate Housewives» (ABC)
- «Entourage» (HBO)
- «The Office» (NBC)
- «Ugly Betty» (ABC)
- «Weeds» (Showtime)

Beste Schauspielerin in einer Comedyserie
- Marcia Cross für «Desperate Housewives» (ABC)
- America Ferrera für «Ugly Betty» (ABC)
- Felicity Huffman für «Desperate Housewives» (ABC)
- Julia Louis-Dreyfus «Old Christine» (CBS)
- Mary-Louise Parker «Weeds» (HBO)

Bester Schauspieler in einer Comedyserie
- Alec Baldwin für «30 Rock» (NBC)
- Zack Braff für «Scrubs» (NBC)
- Steve Carell für «The Office» (NBC)
- Jason Lee für «My Name Is Earl» (NBC)
- Tony Shalhoub für «Monk» (USA)

Beste Miniserie oder Fernsehfilm
- «Bleak House» (PBS)
- «Broken Trail» (AMC)
- «Elizabeth I» (HBO)
- «Mrs. Harris» (HBO)
- «Prime Suspect: The Final Act» (PBS)

Beste Schauspielerin in einer Miniserie oder Fernsehfilm
- Gillian Anderson für «Bleak House» (PBS)
- Annette Bening für «Mrs. Harris» (HBO)
- Helen Mirren für «Elizabeth I» (HBO)
- Helen Mirren für «Prime Suspect: The Final Act» (PBS)
- Sophie Okonedo für «Tsunami – The Aftermath» (HBO)

Bester Schauspieler in einer Miniserie oder Fernsehfilm
- André Braugher für «Thief» (FOX)
- Robert Duvall für «Broken Trail» (AMC)
- Michael Ealy für «Sleeper Cell: American Terror» (Showtime)
- Ben Kingsley für «Mrs. Harris» (HBO)
- Bill Nighty für «Gideon’s Daughter» (BBC America)
- Matthey Perry für «The Ron Clark Story» (TNT)

Beste Nebendarstellerin in einer Serie, Miniserie oder Fernsehfilm
- Emily Blunt für «Gideon’s Daughter» (BBC America)
- Toni Collette für «Tsunami – The Aftermath» (HBO)
- Katherine Heigl für «Grey’s Anatomy» (ABC)
- Elizabeth Perkins für «Weeds» (Showtime)

Bester Nebendarsteller in einer Serie, Miniserie oder Fernsehfilm
- Thomas Haden Church für «Broken Trail» (AMC)
- Jeremy Irons für «Elizabeth I» (HBO)
- Justin Kirk für «Weeds» (Showtime)
- Masi Oka für «Heroes» (NBC)
- Jeremy Piven für «Entourage» (Showtime)

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