Sonntag, Januar 07, 2007
City Hunter
Reizüberflutung: Unter Reizüberflutung versteht man Situationen unter Überforderung an Reizen, welche der Mensch nicht mehr richtig verarbeiten kann. Von den 'klassischen' Reizen Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten sind besonders die akustische und optische Wahrnehmung der Auslöser für eine Reizüberflutung. Das war der Exkurs in die Wissenschaft, nun zum Film: Schaut man sich Jackie Chans Manga Adaption bis zum Ende an, so leidet man unweigerlich an oben beschriebenem Zustand, denn was man innerhalb der gut 95 Minuten alles zu hören und sehen bekommt, hält nur der stärkste Filmfan durch. Sollte jemand so rein garnichts mit asiatischer Slapstick und Overacting am Hut haben, so wird der Film für einen die Hölle sein, denn eine dieser Szenen jagt hier die nächste. Betont auf Comic getrimmt versucht der Film keinen Moment lang ernst zu bleiben, schlüpfrige Witze, Blödeleien, Grimassen und andere Zoten werden abgefeuert und der Zuschauer muss diese alle einstecken. Zum Teil unterhaltsam, wirkt die Masse, in der die Geschütze aufgefahren werden, zum Schluss nur noch erdrückend. Sicherlich, der Film hat seine starken Momente und man merkt, dass Jackie Chan sichtlich Spaß beim Dreh gehabt haben muss, kein Wunder, bei all den hübschen Damen an seiner Seite. Dass die Privatdetektivgeschichte irgendwann nur noch zur Nebensache wird, Eye Candy und Klamauk im Vordergrund stehen, ist klar und wenn dann die Street Fighter-Serie auf den Bildschirm gebracht wird und Jackie in Frauenkostümen seinen Gegner verdrischt, dann weiß man, es ist zu viel des Guten. Da lobe ich mir andere Szenen, zum Beispiel jene, in der Jackie Chan sich vor Bruce Lee verbeugt, in dem er, während Game of Death auf der Leinwand läuft, von Lee lernt, wie er mit größeren Gegnern fertig wird. Für mich die schönste Szene im ganzen Film. Schade, dass es davon nicht mehr gibt. 06/10
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