Sonntag, Januar 07, 2007

Femme Fatale

Was ist Traum, Wunschgedanke und was ist real? Mit diesen substantiellen Fragen sieht sich der Zuschauer von Brian De Palmas Thriller konfrontiert, spätestens dann, wenn er mit einem fulminanten Schlusstwist das Geschehen noch einmal auf den Kopf stellt, dem Film eine andere Perspektive gibt. Nun heißt es rekapitulieren, über das Gesehene nachdenken, denn De Palma ist ein schlauer Fuchs, der fleißig Fährten in Form von Metaphern gestreut hat, denn das gesprochene Wort ist unwichtig, zu viele Lügen entweichen den Mündern der Protagonisten in diesem durchtriebenen Spiel. Was Großes hätte es werden können, was De Palma vor gehabt hat und doch, ein wenig scheitert er. Das ein ums andere Mal stolpert er über seine selbstverliebte Inszenierungsweise. Sicherlich, der Prolog ist fulminant präsentiert, technisch brillant in Szene gesetzt und atmosphärisch dicht, doch später im Film, wenn eine mehrminütige SplitScreen-Sequenz an den Tag gelegt wird und andere Spielereien zum Vorschein kommen, dann trifft der engl. Begriff Style over Substance durchaus zu. Denn zumindest das doppelbödige Spiel der Protagonisten Lily (Rebecca Romijn-Stamos) mit dem Paparazzo Bardo (Antonio Banderas) ist schnell durchschaut, wenngleich das Spiel der beiden Schauspieler ohne Tadel ist und besonders Romijn Erscheinen auf der Leinwand die Atmosphäre zum Köcheln bringt. Wer Mulholland Dr. mag, der wird auch Femme Fatale mögen, wenngleich die aufgefahrenen Kaliber Lynchs diesen Film beinahe pulverisieren. Ich werde ihn mir sicherlich ein weiteres Mal zu Gemüte führen, bis dahin:07/10.
Und ist es nicht paradox, bei einem fiktionalen Werk über Illusion und Wirklichkeit zu diskutieren?

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